
Die Zahl der Grundsicherungsempfänger ist laut Statistischem Bundesamt gegenüber dem Vorjahr bundesweit um 12 Prozent gestiegen.
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Altersarmut in Niedersachsen nimmt stark zu
Wegen der gestiegenen Zahl an Empfängern von Grundsicherung befürchtet die Landesarmutskonferenz Niedersachsen (LAK) eine „Riesenwelle von Altersarmut“.
Bezüge reichen nicht für Lebenshaltungskosten
2022 sei die Zahl der Grundsicherungsempfänger laut Statistischem Bundesamt gegenüber dem Vorjahr bundesweit um 12 Prozent gestiegen, teilte die LAK am Montag in Hannover mit. Unter den Empfängern seien rund 660.000 Rentnerinnen und Rentner, deren regulären Bezüge nicht ausreichten, um die Lebenshaltungskosten zu bestreiten.Bezüge+Lebenshal
Aktuell hohe Inflation
LAK-Geschäftsführer Klaus-Dieter Gleitze bezeichnete explodierende Mieten in Ballungsräumen sowie die aktuell hohe Inflation und drastisch gestiegene Lebenshaltungskosten als wesentliche Treiber der Altersarmut. Zudem nähmen etwa 60 Prozent der zur Grundsicherung berechtigten Rentnerinnen und Rentner aus Scham ihnen zustehende Leistungen nicht in Anspruch.
„Zeche bezahlen die Schwachen“
Jeder fünfte Arbeitnehmer sei hierzulande im Niedriglohnsektor beschäftigt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei „miserabel“, was vor allem alleinerziehende Frauen treffe. „Fazit in Zeiten der Polykrise: Unser Gesellschaftssystem ist, was soziale Gerechtigkeit und Teilhabe angeht, nicht zukunftssicher und die Zeche bezahlen die Schwachen wie Altersarme“, kritisierte der LAK-Geschäftsführer.