
Wegen geringer Nachfrage lassen einige Apfelbauern im Alten Land ihr Obst an den Bäumen hängen oder auf dem Boden liegen
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Apfelbauern lassen wegen geringer Nachfrage Obst an den Bäumen
Eigentlich ist die Ernte super, doch viele Äpfel werden in diesem Jahr nicht geerntet: Hohe Energie- und Lohnkosten machen heimisches Obst zu teuer.
Überangebot auf Weltmarkt
Wegen geringer Nachfrage lassen einige Apfelbauern im Alten Land ihr Obst an den Bäumen hängen oder auf dem Boden liegen. Die Gründe liegen nach Angaben des Landvolks Niedersachsen in der extremen Kaufzurückhaltung der Verbraucher, in den hohen Energie- und Arbeitskosten und im Überangebot an Äpfeln auf dem Weltmarkt. Dabei sei die Ernte in diesem Jahr gut, sagte Landvolk-Experte Claus Schliecker: Mit 320.000 Tonnen werde die Erntemenge um rund fünf Prozent über der des Vorjahres liegen.
Gute Qualität
Wegen des guten Sommers sei auch die Qualität gut. Aber trotz der hervorragenden Süße bekämen die Bauern die Äpfel nicht verkauft. Selbst Mostbetriebe seien für Äpfel aus Deutschland nicht aufnahmebereit. Die Safthersteller besorgen sich stattdessen die Früchte aus dem Ausland, weil dort die Preise niedriger sind.
Per Hand gepflückt
Die hohen Kosten für Energie würden bei einigen Landwirten zu Liquiditätsproblemen führen. Zu den Kostentreibern gehört aus Sicht der Landwirte neben den Energiekosten auch die Erhöhung des Mindestlohnes auf 12 Euro je Stunde. Damit habe die hiesige Ware keine Chance auf dem Weltmarkt, denn Äpfel würden in Deutschland per Hand gepflückt.