Wolf in einem Gehege

Bei einer Zahl von 2.000 bis 2.500 Wölfen in Deutschland sei eine Koexistenz zwischen Wolf und Weidetierhaltung nur mit Herdenschutzmaßnahmen nicht mehr zu erreichen kritisiert der Bauernverband.

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Der Norden

Weidetierhalter: Töten ganzer Wolfsrudel muss möglich gemacht werden

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Von nord24
31. Mai 2023 // 15:45

Ein Bündnis aus Weidetierhaltern, Jägern und Reitsportlern fordert eine Reduzierung der Wolfspopulation in Deutschland.

Bis zu 2.500 Wölfe in Deutschland

In den vergangenen Jahren seien 4.000 Wolfsrisse an Weidetieren gezählt worden, sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, am Mittwoch in Berlin. Bei einer Zahl von 2.000 bis 2.500 Wölfen in Deutschland sei eine Koexistenz zwischen Wolf und Weidetierhaltung nur mit Herdenschutzmaßnahmen nicht mehr zu erreichen. In Schweden als großes und dünn besiedeltes Flächenland gebe es zum Vergleich ganze 400 Tiere.

Ganze Rudel entnehmen

Für Donnerstag lädt das Bundesumweltministerium erstmals zu einer Dialogreihe „Weidetierhaltung und Wolf“ ein. Ziel ist es laut Koalitionsvertrag, das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf konfliktarm zu gestalten. Dabei müsse auch über das Thema Wolfsentnahme und Bestandsregulierung geredet werden, sagte Krüsken. Er kritisierte langwierige und hohe bürokratischen Hürden. Bisher habe es ganze zehn Entnahmen von Problemwölfen gegeben: „Es müssen auch ganze Rudel entnommen werden können“, forderte er.

Schutzstatus sollte herabgestuft werden

Um Wölfe abzuschießen, müsste der Schutzstatus der in der EU streng geschützten Tiere herabgestuft werden. Genau das fordert auch Sabine Firnhaber, Vorstandsmitglied des Landesschaf- und Ziegenzuchtverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Die konstant steigende Risszahlen entwickelten sich parallel zu der wachsenden Wolfspopulation: „Wenn Herdenschutz wirken würde, wäre das nicht so.“ Die Wölfe lernten ständig dazu: „Wir Weidetierhalter sind bereit, unsere Tiere zu schützen. Es muss aber auch Sinn machen“, sagte sie.