
Die Trockenheit und der Borkenkäfer haben den Bestand der Fichtenwälder im Harz wie hier auf dem Brocken weitestgehend zerstört. Derzeit leiden die Wälder erneut unter der Trockenheit. Das AWI hat nun mit speziellen Kamerasystemen die Wälder überflogen, um den Grad der Schädigung zu ermitteln.
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Bremerhavener AWI-Meereis-Forscher untersuchen Waldschäden im Harz
Meereis-Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) haben ihre hochauflösenden Kamerasysteme bei Flügen über den Harz erprobt, um Waldschäden zu messen.
Hochauflösende Kamerasysteme
Bei einem Trainingsflug seien vom Klimawandel besonders stark betroffene Waldflächen überflogen und hochauflösend vermessen worden, teilte das Institut am Freitag mit. Der Harz sei eine stark vom Klimawandel betroffene Region. Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer hätten den Wald geschädigt.
Höhere Genauigkeit
Zwar lasse sich die Schadenentwicklung durch Käferbefall und Absterben der Fichten über Auswertungen von Satellitenbildern feststellen, die Genauigkeit könne aber nur mit hochauflösenden Aufnahmen aus der Luft und Vermessungen am Boden überprüft werden. Eingesetzt wurde bei dem rund sechsstündigen Messflug unter anderem eine spezielle Kamera, die hochaufgelöste Einblicke in den Waldzustand ermöglicht, wie das Institut mitteilte.
Grad der Baumschädigungen wird ermittelt
Zudem hätten Laser-Systeme des Alfred-Wegener-Instituts an Bord des Polarflugzeugs den Wald dreidimensional vermessen. Die Daten könnten für die Forstinventur und die Biomassen- und Kohlenstoffhaushaltabschätzung genutzt werden. Nach Angaben des niedersächsischen Forstplanungsamts lassen sich anhand der Daten Baumarten und der Grad ihrer Schädigung herleiten. Damit könne überprüft werden, wie zuverlässig die automatisierte Auswertung von Satellitenfotos sei.
Langfristige Kooperation geplant
Forstfachleute sollten die Aufnahmen in den kommenden Wochen auswerten. Beide Seiten wollten die Kooperation längerfristig aufrechterhalten. Die Flüge dienen notwendigen Gerätetests für eine bevorstehende Arktiskampagne, bei der der Zustand des dünner werdenden Packeises in den Regionen nördlich von Grönland und Kanada sowie in der zentralen Arktis per Forschungsflugzeug gemessen wird.