Ein Mann auf Borkum ist als Klaasohm verkleidet.

Im Dezember 2024 sorgte die Berichterstattung über den Klaasohm-Brauch für viel Aufregung. Hat sich seitdem etwas auf Borkum geändert? Damit beschäftigt sich eine neue Reportage.

Foto: Lars Penning

Der Norden

Brutaler Klaasohm-Brauch auf Borkum - Was hat sich geändert?

1. April 2025 // 18:00

Vor vier Monaten sorgte eine Recherche der Redaktionen STRG_F (NDR/FUNK) und Panorama (NDR/DasErste) über den traditionellen Klaasohm-Brauch auf der Nordseeinsel Borkum für viel Aufregung. Denn zu dem Nikolausbrauch gehört das Schlagen von Frauen.

Was hat sich durch die Kritik auf Borkum geändert?

Nun ist der NDR für die Sendung Zapp noch einmal nach Borkum gereist, um herauszufinden, was sich seit der harschen Kritik an Klaasohm auf der Insel verändert hat.

Die Meinungen und Stimmen zu dem Thema sind gespalten, wie in einer Ankündigung des Senders zu der Reportage zu lesen ist. Demnach sei das Schlagen von Frauen beim Klaasohm-Fest abgeschafft worden und der verantwortliche Verein „Borkumer Jungens“ habe sich von jeglicher Form von Gewalt und den „historisch gewachsenen Handlungen vergangener Jahre“ distanziert. Dennoch sähen viele Menschen auf der Insel sich und ihre Tradition durch die Berichterstattung falsch dargestellt.

Stellvertretende Bürgermeisterin: „Vorwürfe haben mich tief getroffen“

„Es wurde mir vorgeworfen, dass ich Vergewaltigung zustimmen würde, dass ich ein Inzucht-Ergebnis der Insel bin“, zitiert Zapp die stellvertretende Bürgermeisterin Melanie Helms. „Es wurde ausgesprochen, man müsste die Insel wegbomben, man müsste Euch anzünden. Das hat mich tief getroffen, weil die Insel so viele gute Seiten hat.“

Viele Frauen haben Angst vor Anfeindungen

Zudem berichten laut der Ankündigung aber auch viele Frauen von Anfeindungen, wenn sie sich zu dem brutalen Brauch öffentlich äußerten. Aus Angst wollen viele nur anonym über das Thema sprechen.

Ausführlich hat der Sender das Thema in einer 30-minütigen Reportage zusammengefasst. Diese ist in der ARD Mediathek oder ab Mittwoch, 2. April, 17 Uhr, auf dem YouTube-Kanal von Zapp abrufbar. Am 23. April um 22.30 Uhr läuft die Reportage im NDR Fernsehen. (pm/skw)