
Pollenallergiker aufgepasst: Der Frühling hat begonnen.
Foto: Hartmann
Die Pollen fliegen wieder: Diese 5 Dinge müsst ihr jetzt wissen
In diesem Jahr fühlte sich der Februar für viele Pollenallergiker schon wie April oder Mai an. Noch vor dem Frühlingsbeginn war die Konzentration von Erlenpollen an manchen Orten in Deutschland auf außergewöhnlich hohe Werte gestiegen. Mittlerweile sind auch andere Pollen zuhauf unterwegs. Diese fünf Dinge müsst ihr wissen.
Wer ist betroffen?
Es gibt einen Stadt-Land-Faktor, sagt Carsten Schmidt-Weber, Professor an der Technischen Universität München und Leiter des Zentrums für Allergie und Umwelt. In Ballungsräumen tritt Heuschnupfen häufiger auf. Die Gründe dafür seien aber unklar. Zudem ist Heuschnupfen erblich – teilweise. "Wenn schon ein Elternteil das hat, hat das Kind ein höheres Risiko, auch daran zu erkranken", so der Experte.
Können sich Allergien ändern?
Ja – aber nicht unbedingt in beide Richtungen. "Man muss nicht von Beginn an Allergien gegen etwas entwickeln, das kann einen zu jeder Zeit erwischen – auch mit 30 oder 75", sagt Schmidt-Weber. Häufig sei es auch so, dass mit der Zeit weitere Allergien hinzukommen, gegen Hausstaubmilben zum Beispiel.
Wie gefährlich ist Heuschnupfen?
Kommt drauf an. "Die allergische Rhinitis ist erst einmal nur nervig", sagt Schmidt-Weber. Obwohl sie natürlich einen Verlust an Lebensqualität bedeute. Auch die Noten von Schulkindern könnten darunter zum Beispiel leiden. Gefährlich wird die Rhinitis allerdings erst, wenn sie sich ausweitet – hin zum allergischen Asthma. Spätestens dann wird es Zeit für eine Behandlung.
Was hilft dagegen?
Langfristig behandeln lässt sich Heuschnupfen mit der Immuntherapie. Die empfiehlt Schmidt-Weber schon bei einer Rhinitis – also noch bevor daraus Asthma wird. Zur Behandlung der Symptome gibt es Tabletten, Nasensprays oder Augentropfen. Die haben jedoch Nebenwirkungen – vor allem Müdigkeit. "Das lässt sich vielleicht umgehen, indem man sie abends einnimmt", sagt Schmidt-Weber. Zudem gibt es Alternativen wie Kortison-Sprays gegen Heuschnupfen inzwischen auch rezeptfrei.
Geht es auch ohne Medikamente?
Das kommt auf die Schwere der Allergie an – und darauf, wie viele Pollen unterwegs sind. Denn wirklich aus dem Weg gehen können Betroffene den Erregern im Alltag kaum. "Es kann aber Methoden geben, die im Einzelfall helfen", so Schmidt-Weber. Abendliches Haarewaschen kann zum Beispiel nützlich sein, oder die am Tag getragenen Klamotten nicht im Schlafzimmer zu lagern. Oder man lüftet nur mit gekipptem Fenster, um möglichst wenig Pollen in die Wohnung zu lassen. Hier gilt im Zweifel: Ausprobieren hilft. (dpa)

Pollenallergiker aufgepasst: Der Frühling hat begonnen.
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