Ein Basstölpel-Paar mit schwarzen und hellblauen Augen auf den Lummenfelsen.

Ein Basstölpel-Paar auf den Lummenfelsen. Besucher und Bewohner sollen Abstand zu den Tieren halten.

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Der Norden

Geflügelpest auf Helgoland: Nun auch Basstölpel betroffen

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Von dpa
20. Juni 2023 // 11:55

Die Geflügelpest breitet sich auf Helgoland weiter aus. Es wurden schon rund 600 tote junge Trottellummen gesammelt. Nun auch die ersten Basstölpel.

Neue Proben geben Erkenntnisse

Die auf Helgoland grassierende Geflügelpest betrifft nun auch die dortige Basstölpelkolonie. Nachdem die Tierseuche zuletzt für mehrere Trottellummen und eine Dreizehenmöwe bestätigt worden war, hat das Friedrich-Löffler-Institut nun auch für die Probe eines Basstölpels festgestellt, dass das Tier mit dem hochpathogenen Influenza-Virus H5N1 infiziert gewesen ist.

Trottellummen meist nicht mehr auf den Klippen

„Inzwischen weitet sich das Geschehen aus und wir haben rund 600 tote junge Trottellummen gesammelt“, sagte Elmar Ballstaedt, Stationsleiter des Vereins Jordsand auf Helgoland. Trottellummen sind inzwischen größtenteils schon nicht mehr in den Klippen. „Bei erwachsenen Dreizehenmöwen und Trottellummen finden wir im Verhältnis nur wenige Individuen, je Art bisher etwa 30 Kadaver.“ Der Übersprung auf Basstölpel kommt nach Angaben Ballstaedts nicht überraschend.

Kontakt zu Vögeln verhindern

Ballstaedt weist darauf hin, dass ein Eingriff von außen in das Krankheitsgeschehen unter den Vögeln nicht möglich sei. Auch eine Verbreitung unter den weiteren Vogelarten lasse sich nicht verhindern. Der Verein Jordsand, die Vogelwarte Helgoland und das Kreisveterinäramt bitten darum, die betroffenen Tiere in Ruhe zu lassen und sie auf keinen Fall zu berühren. Hunde sind unbedingt an der Leine zu führen. Auch hier sollte es nicht zu einem Kontakt kommen.