18 Tage war der erste Güterzug aus China unterwegs. Die Schnelligkeit der Strecke könnte ein Faustpfand werden, glaubt die JadeWeserPort-Marketinggesellschaft.

18 Tage war der erste Güterzug aus China unterwegs. Die Schnelligkeit der Strecke könnte ein Faustpfand werden, glaubt die JadeWeserPort-Marketinggesellschaft.

Foto: picture alliance/dpa/JadeWeserPort

Der Norden

JadeWeserPort: Zugverbindung nach China ein Meilenstein

16. Juli 2021 // 09:54

Die JadeWeserPort-Marketinggesellschaft erhofft sich durch die Zugverbindung nach China eine Belebung des Tiefwasserhafens.

Schnelligkeit könnte Faustpfand werden

Nach der Ankunft des ersten direkten Güterzuges aus China am Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven will die JadeWeserPort-Marketinggesellschaft weiter vom zeitlichen Vorteil der Verbindung profitieren. „Die Verbindung ist interessant für Güter, die zügig transportiert werden müssen und dringend benötigt werden“, sagte Geschäftsführer Andreas Bullwinkel.

Ergänzung zum Schiffsverkehr

Während Güter aus China Wilhelmshaven auf der Schiene nach rund 20 Tagen erreichten, würde ein Transport per Schiff bis zu 32 Tage dauern. Eine Konkurrenz zur Schifffahrt sei die Zugverbindung aber nicht, da Frachter mit bis zu 23.000 Containern viel mehr Masse transportieren könnten, betonte der Manager. Der Zug hat lediglich 100 Containern transportiert.

Dienstleister im Hafen profitieren

An anderen Orten in Deutschland, wie etwa Duisburg, kommen bereits regelmäßig Züge aus China an. Wilhelmshaven kommt nun als weiterer Endpunkt im Schienenverkehr hinzu. Im Hafen sollen die Güter weiter umgeschlagen werden. Davon würden Dienstleister im Hafen profitieren, aber auch der Hafen selbst, sagte Bullwinkel.

Umschlagsplatz für Skandinavien?

Etwa sei künftig denkbar, eilige Güter aus Fernost mit Ziel Skandinavien im Hafen von der Schiene auf Schiffe umzuladen. Für den JadeWeserPort sei die neue Zugverbindung ein Meilenstein, sagte der Geschäftsführer.

JadeWeserPort immer noch nicht ausgelastet

Auch rund neun Jahre nach seiner Eröffnung ist Deutschlands einziger Tiefwasserhafen noch nicht ausgelastet und gilt als Sorgenkind unter den neun niedersächsischen Seehäfen. Im ersten Corona-Jahr 2020 wurden in Wilhelmshaven nur 423.000 Standardcontainer umgeschlagen. Das entsprach im Vergleich zu 2019 einem Rückgang von 33,8 Prozent. Ausgelegt ist das Container Terminal für einen Jahresumschlag von 2,7 Millionen Standardcontainern.

China Logistics könnte profitieren

Die neue Zugverbindung, so die Hoffnung der Hafenbetreiber, könnte auch der Ansiedlung eines der größten chinesischen Logistikunternehmen, China Logistics, zu Gute kommen. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr angekündigt, rund 100 Millionen Euro am JadeWeserPort in ein Logistikzentrum zu investieren. (dpa)

JadeWeserPort: Zugverbindung nach China ein Meilenstein Die JadeWeserPort-Marketinggesellschaft erhofft sich durch die Zugverbindung nach China eine Belebung des Tiefwasserhafens.