
Rinder stehen in einem Tiertransporter.
Foto: Animal Welfare Foundation/dpa
Kritik am Vorstoß des Landes zu Kälbertransporten
Zählen wirtschaftliche Interessen mehr als das Wohlergehen von Nutztieren?
Entscheidung nach hinten schieben
Das Land Niedersachsen möchte Tierschutzverbesserungen beim Kälbertransport verschieben, und erntet dafür Widerspruch von Tierschutzverbänden. Es geht um das Mindestalter, ab wann junge Kälber transportiert werden dürfen. Das Transportalter soll von 14 auf 28 Tage heraufgesetzt werden.
Übergangszeit verlängern
Doch das Landeskabinett beschloss vor einigen Tagen eine Bundesratsinitiative, wonach diese Übergangsfrist auf drei Jahre verlängert werden soll. Der Grund: Die Übergangszeit von nur einem Jahr sei wegen genehmigungspflichtiger Baumaßnahmen für viele Betriebe zu kurz.
Tierschützer dagegen
Die genehmigungsrechtliche Problematik sei bereits bei der Einigung auf die einjährige Umstellungszeit im vergangenen Juni bekannt gewesen, und damals habe Niedersachsen zugestimmt, kritisiert Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen.
Große Milchviehbetriebe
„Als Motiv hinter den Bestrebungen, die Übergangsfrist zu verlängern, stehen ausschließlich Kosten- und Aufwandsfaktoren sehr großer Milchviehbetriebe.“ Auf kleineren bäuerlichen Betrieben kämen nicht so viele Kälber auf die Welt, als dass wesentliche Umbauten erforderlich wären. (dpa)
Vorstoß zu Kälbertransporten stößt auf Kritik