Die A20 ist ohnehin umstritten. Jetzt könnten die Milliardenkosten noch einmal explodieren.

Die A20 ist ohnehin umstritten. Jetzt könnten die Milliardenkosten noch einmal explodieren.

Foto: Carsten Rehder/dpa

Der Norden

Küstenautobahn A20 könnte 1,3 Milliarden Euro teurer werden

16. Oktober 2022 // 12:14

Die Preissteigerung trifft auch den Straßenbau. Für drei große Autobahn-Neubauvorhaben in Norddeutschland rechnet das Bundesverkehrsministerium mit Mehrkosten.

Preise für drei Autobahnen explodieren

Die Kosten für den Bau von drei großen Autobahn-Projekten in Norddeutschland könnten nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums insgesamt deutlich teurer werden. Die Investitionen der geplanten Küstenautobahn A20, der A39 von Lüneburg nach Wolfsburg sowie für den Lückenschluss der A33 bei Osnabrück liegen nach neuen Berechnungen insgesamt mehrere Hundert Millionen Euro höher als bislang geplant.

Grund sind steigende Rohstoffkosten

Als Gründe werden steigende Rohstoffkosten und eine hohe Nachfrage angeführt, wie das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Zuvor hatte der «Weser-Kurier» darüber berichtet.

A20 könnte 1,3 Milliarden Euro teurer werden

Für die Küstenautobahn A20 plante die Bundesregierung bislang für alle Ausbauabschnitte in Niedersachsen und Schleswig-Holstein mit genehmigten Kosten von rund 4,3 Milliarden Euro. Diese Kosten werden einer Sprecherin zufolge regelmäßig auf Grundlage des quartalsweisen Baupreisindexes für den Straßenbau fortgeschrieben und hochgerechnet. Nun werden Kosten in Höhe von rund 5,6 Milliarden Euro erwartet. Die Schätzungen basieren auf dem Stand der Preisentwicklung im vierten Quartal 2021 - also noch bevor Bau- und Energiekosten auch in Folge des russischen Kriegs in der Ukraine noch einmal deutlich anstiegen.

Auch A39 und A33 könnten teurer werden

Die Preissteigerungen wirken sich auch auf zwei weitere Autobahn-Neubauvorhaben in Niedersachsen aus: Für die A39 von Lüneburg nach Wolfsburg rechneten die Behörden bislang mit genehmigten Kosten in Höhe von rund 1,4 Milliarden Euro. Diese könnten mit Stand Ende 2021 nun auf rund 1,6 Milliarden steigen. Für den Neubau der A33 von Osnabrück-Belm bis zur A1 nimmt die Bundesregierung nun Kosten von bis zu 184,3 Millionen Euro an. 2016 waren noch 142,3 Millionen Euro für das Vorhaben taxiert worden. (dpa)