Eine Robbe am Wattenmeer.

Naturschützer kritisieren unter anderem ein Aufschrecken der Vögel durch Kitesurfer.

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Der Norden

Naturschutzverbände: Kritik an der Nordsee-Verordnung

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Von Eva Wedemeyer
8. November 2021 // 07:49

Für Kitesurfer, Segler und den Schifssverkehr auf der Nordsee will das Bundesverlehrsministerium neue Regeln aufstellen. Doch es gibt Kritik.

Nachbesserungen bei der Nordsee-Verordnung gefordert

Ein Bündnis von 20 norddeutschen Naturschutzverbänden, darunter der WWF, der Nabu und der BUND, fordert die Bundesregierung zu Nachbesserungen bei dem Entwurf einer neuen Befahrensverordnung für die Nordsee auf, die den Boots- und Schiffsverkehr in den drei Wattenmeer-Nationalparken von Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu Lasten des Naturschutzes regelt.

Kritik: Zu viele Schutzgebiete für Kitesurfer

Demnach bemängeln die Naturschützer, dass in dem Entwurf für die neue Verordnung zu viele Schutzgebiete für Kitesurfer freigegeben oder durch kleine Fahrwasser zerschnitten und zu viele sogenannte Schnellfahrstrecken ausgewiesen würden. Laut den Naturschutzverbänden führt dies zu mehr Unterwasserlärm und mehr Störungen von Vögeln, die in den Nationalparken des Wattenmeers Rast machen und Nahrung suchen.

Vögel werden aufgeschreckt

Problematisch seien etwa die nun im Entwurf ausgewiesenen Kite-Zonen auf den Rückseiten der Wattenmeer-Inseln. Dort könnten Kiter zu nah an die Hochwasser-Rastplätze der Vögel kommen und diese aufschrecken.

Weitere Beweggründe

Neben Naturschutzverbänden üben auch Wassersportverbände und Inselkommunen Kritik an dem Verordnungsentwurf.. Sie fürchten, dass die Belange des Naturschutzes zu stark berücksichtigt werden. Wattfahrer bemängeln unter anderem, dass das Trockenfallen bei Ebbe im Watt durch größere Schutzgebiete künftig weitgehend untersagt sein könnte. Die Ostfriesischen Inseln fürchten durch die Neuregelung eine Verschlechterung der Wassersportbedingungen, die Insulaner und Touristen treffen würde.