Hanf-Pflanzen (Cannabis) wachsen in einem Garten.

Bald sprießt das Marihuana in ganz Niedersachsen.

Foto: Oliver Berg/dpa

Der Norden

Niedersachsen im Cannabis-Fieber: Erste Anbauvereine starten

13. Juli 2024 // 16:00

Seit dem 1. Juli können in Deutschland Cannabis-Anbauvereine offiziell loslegen. Und das Interesse ist riesig, wie aktuelle Zahlen des Landwirtschaftsministeriums zeigen. Aber es gibt ein paar Hürden, die es zu überwinden gilt.

In Niedersachsen haben laut der Deutschen Presse-Agentur bisher 16 Gruppen den Antrag gestellt, um Cannabis für den Eigenbedarf anzubauen. Laut dem niedersächsischen Landwirtschaftsministerium kamen Anträge aus den Städten Hannover, Osnabrück, Oldenburg, Braunschweig und Emden sowie aus den Landkreisen Harburg, Uelzen, Friesland, Emsland, Oldenburg, Wesermarsch, Peine, Vechta, Lüchow-Dannenberg, Cuxhaven und der Region Hannover. Insgesamt haben sich 45 Vereine registriert, um beim Verfahren mitzumachen.

Erste Lorbeeren werden geerntet

Ein erster Erfolg: Im Landkreis Oldenburg erhielt der „Cannabis Social Club Ganderkesee“ den ersten Erlaubnisbescheid von Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte. Die Grünen-Politikerin betonte, dass die Zulassung der Anbauvereine ein wichtiger Schritt zur Entkriminalisierung sei. Sie sagte: „Mit dem Anbau durch Vereinigungen können wir Risiken vermeiden, die von illegal verkauftem Cannabis ausgehen, wie überhöhter THC-Gehalt.“

Der Haken an der Geschichte

Es können nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern ihre Anträge für einen Verein stellen. Wer volljährig ist und ein sauberes Führungszeugnis vorlegt, kann sich bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen anmelden. Aber aufgepasst: Ihr braucht auch ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept, und ihr müsst sicherstellen, dass das angebaute Cannabis vor Diebstahl geschützt und der THC-Gehalt kontrolliert wird. Es gibt festgelegte Obergrenzen für die Anbau- und Abgabemengen, und regelmäßige Kontrollen sind gesetzlich vorgeschrieben.