
Amsterdam: Ein Straßenhändler verkauft mit Lachgas gefüllte Luftballons am Rembrandtplein, einem Vergnügungsviertel.
Foto: Birschel/dpa
Partydroge Lachgas auf dem Vormarsch
Sie inhalieren es aus einem Luftballon oder saugen es aus einem Sahnespender: Für den schnellen Rausch atmen immer mehr junge Menschen in Europa Lachgas ein. Die hohe Micky-Maus-Stimme, die man danach einige Augenblicke hat, gilt als Partygag.
Legal und günstig
Die Droge selbst ist vergleichsweise kostengünstig. Und sie ist legal. In den Niederlanden wächst der Handel mit dem Gas, das früher bei Zahnärzten Patienten betäubt hat. Die Spuren des Konsums kann jeder täglich sehen: Auf Parkplätzen, in Grünanlagen oder Straßen liegen Dutzende leere Metallkapseln oder Ballons. Experten warnen vor großen Risiken.
Nervenschäden und Lähmungen
Bei "durchschnittlichem Konsum" von fünf bis zehn Kapseln einmal im Monat ist die Partydroge nach Angaben des Gesundheitsamtes relativ ungefährlich. Aber in Kombination mit Alkohol oder anderen Drogen und vor allem bei exzessiven Konsum könne das Gas zu dauerhaften Schäden am zentralen Nervensystem und Lähmungen führen. Und immer mehr Niederländer würden bis zu 50 Kartuschen am Tag inhalieren und das über einen längeren Zeitraum, heißt es im jüngsten Bericht zu Vergiftungen.
Kribbeln am ganzen Körper
Das Einatmen führt zu einem kurzen Rausch von 30 Sekunden bis höchstens einigen Minuten. Konsumenten berichten von verstärkten Sinneseindrücken und einem Kribbeln am ganzen Körper.
Jeder Fünfte hat es versucht
Nach dem niederländischen Sucht-Bericht hat jeder fünfte Jugendliche zwischen 20 und 24 Jahren schon Lachgas inhaliert. Auch in der Gruppe bis zu 35 Jahren wird es zunehmend zu einer beliebten und preiswerten Party-Droge. Immer mehr Städte schlagen Alarm und fordern ein Verbot. (dpa)

Amsterdam: Ein Straßenhändler verkauft mit Lachgas gefüllte Luftballons am Rembrandtplein, einem Vergnügungsviertel.
Foto: Birschel/dpa