12.01.2025, Mecklenburg-Vorpommern, Sassnitz: Der manövrierunfähige Tanker ·Eventin· liegt zwischen Binz und Sassnitz auf der Reede Sassnitz. Der mit rund 99.000 Tonnen Öl beladene Tanker soll so lange dort bleiben, bis über das weitere Vorgehen entschieden ist. Vor dem Öltanker fährt das Bundespolizeischiff BP82 ·Bamberg·. Foto: Stefan Sauer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die „Eventin“ liegt noch immer vor Rügen, jetzt kam es zum nächsten Vorfall dieser Art.

Foto: Stefan Sauer

Der Norden

Sabotageverdacht: Schon zwei Öltanker vor Rügen in Not

15. Januar 2025 // 13:00

Vor der Ostseeinsel Rügen kam es am Wochenende zu einem zweiten Notfall mit einem Öltanker der sogenannten Schattenflotte.

50.000 Tonnen Rohöl an Bord

Neben der bereits seit Tagen manövrierunfähigen „Eventin“ geriet auch der Öltanker „Jazz“ in Schwierigkeiten. Der unter Panama-Flagge fahrende Tanker mit 50.000 Tonnen russischem Rohöl meldete am Samstag einen Maschinenschaden und musste seine Fahrt drosseln.

Experten vermuten Sabotageversuche

Laut dem dänischen Portal information.dk war dies nicht der erste Vorfall dieser Art. Die „Jazz“ hatte innerhalb von zwei Wochen dreimal Maschinenprobleme, jedes Mal nahe strategisch wichtiger Unterseekabel wie dem Datenkabel C-Lion 1. Experten vermuten gezielte Sabotageversuche oder Tests der Reaktionsfähigkeit der NATO-Staaten.

„Eventin“ noch immer ohne Strom

Die „Eventin“, die mit 100.000 Tonnen Rohöl beladen ist, liegt weiterhin auf Reede vor Sassnitz. Der Tanker ist komplett ohne Strom und kann nicht aus eigener Kraft manövrieren. Der zuständige Reeder aus Dubai hat bisher nicht auf Anfragen der Behörden reagiert, heißt es auf ndr.de.

Festsetzung der „Eventin“ gefordert

Maritime Sicherheitsexperten fordern die Festsetzung der „Eventin“ durch die deutschen Behörden. Dies sei nicht nur aus Gründen der nationalen Sicherheit, sondern auch zum Schutz der Umwelt und der Schifffahrt notwendig. Zudem könne der Zoll die Ladung beschlagnahmen, da es sich um sanktioniertes russisches Öl handeln könnte.