
Dieser S-Bahn-Waggon wurde komplett mit blauer Farbe besprüht.
Foto: Polizei
Sprayer-Irrsinn: Chaoten stürmen S-Bahn und starten Farbattacke - Waren das HSV-Fans?
Was soll dieser Blödsinn? Rund 20 Chaoten haben im Bahnhof von Dollern (Kreis Stade) einen S-Bahn-Zug gestoppt und großflächig besprüht. Es dürfte sich bei den Tätern um Fans des Hamburger SV gehandelt haben.
Der Vorfall ereignete sich am frühen Dienstagmorgen gegen 5 Uhr am Dollerner Bahnhof. Eine Gruppe aus rund 20 Personen - mit HSV-Utensilien vermummt - wartete laut Polizei auf eine S-Bahn aus Richtung Stade.
Chaoten ziehen die Notbremse
Nach Ankunft des Zuges stiegen die Personen in die Waggons. Einige zogen an den Notbremsen. Die S-Bahn konnte nicht abfahren.
Anschließend stellten sich die Unbekannten an der gesamten Länge des Zuges auf und besprühten die Waggons dann großflächig und waggonweise mit blauer, weißer und schwarzer Farbe - den Farben des Hamburger SV.
Einigen Fahrgästen im Zug fühlten sich verängstigt. Sie wollten die S-Bahn verlassen. Die Sprayer hinderten sie laut Polizei daran.
Ein Sprayer wird überwältigt
Einer der Täter konnte durch das couragierte Eingreifen eines zufällig im Zug mitfahrenden Polizeibeamten aus Hamburg und mehreren Fahrgästen festgehalten und zu Boden gebracht werden.
Er wurde der Polizei übergeben. Der Mann musste allerdings nach der Feststellung seiner Personalien noch vor Ort wieder entlassen werden. Die anderen Chaoten flüchteten zu Fuß über eine Anliegerstraße in ein Dollerner Wohngebiet.
Mindestens ein Reisender wurde bei der Sprühaktion durch Farbe verletzt und musste ins Stader Elbeklinikum eingeliefert werden.
Eine sofort eingeleitete Fahndung nach den Tätern blieb bisher erfolglos. Der angerichtete Sachschaden dürfte sich auf mehrere zehntausend Euro belaufen. Die Bundespolizei ermittelt wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung und Nötigung.
Die Reisenden wurden durch das Bahnpersonal aus dem Zug evakuiert und konnten anschließend mit einem Bus ihre Fahrt in Richtung Hamburg fortsetzten.
Der Zug blieb zunächst bis gegen 6 Uhr in Dollern stehen und konnte dann leer in Richtung Hamburg in eine Werkstatt weiterfahren. Der morgendliche Bahnberufsverkehr in Richtung Hamburg wurde durch den Vorfall erheblich gestört.