
Nach wenigen Stunden abmontiert: Delmenhorst erntet Spott für Tannen-Fiasko
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Symbolbild
Stadtverwaltung baut 13-Meter-Baum ab, weil er hässlich war, und erntet Spott
Delmenhorst lacht: Ein Weihnachtsbaum wurde wenige Stunden nach dem Aufstellen abmontiert – wegen mangelnder Qualität? Oder nur weil er zu hässlich war? Ersatz wird erwartet.
In Delmenhorst wurde ein Weihnachtsbaum, der den Rathausplatz über die Festtage schmücken sollte, bereits wenige Stunden nach dem Aufstellen wieder abmontiert. Laut einem Bericht der Kreiszeitung war der Baum, der rund 13 Meter hoch war, nicht von der gewünschten Qualität. Das sorgte für Gelächter und Diskussionen – sowohl vor Ort als auch online.
Qualitätsansprüche nicht erfüllt: Stadtverwaltung zieht Konsequenzen
Die Stadtverwaltung Delmenhorst erklärte, dass der Baum beim Aufstellen nicht den Qualitätsansprüchen der Stadt entsprochen habe. Wie die Kreiszeitung weiter berichtet, habe sich auch der Lieferant der Einschätzung angeschlossen und zugesichert, bis Montag einen Ersatzbaum bereitzustellen. Der ursprüngliche Baum wurde daraufhin zersägt und abtransportiert.Einige Beobachter hätten darauf hingewiesen, dass der Baum im unteren Bereich recht licht gewesen sei. Anders als in den Vorjahren sei der Baum diesmal gekauft worden, statt als Spende aus privatem Gartenbestand zu stammen, so der Bericht.
Spott im Netz: „Kunstperformance wie von Banksy“
Die Entscheidung, den Baum zu entfernen, wurde auch in sozialen Medien lebhaft diskutiert. Eine Person kommentierte in einer Delmenhorster Facebook-Gruppe, dass der Baum an eine „Kunstperformance wie von Banksy“ erinnert habe. Die Person habe kein Problem mit einem nicht perfekten Baum, da ohnehin wenig in Delmenhorst perfekt sei. Andere hätten darauf verwiesen, dass andere Städte aus ähnlichen Situationen Kapital geschlagen hätten. So habe Dresden einst den „hässlichsten Weihnachtsbaum Deutschlands“ als Marketing-Gag genutzt, wie es weiter hieß.
Ärger über Kosten: „Verantwortliche sollten aus eigener Tasche zahlen“
Kritik kam hingegen von Bürgern, die sich über die entstandenen Kosten empörten. Eine Kommentatorin fragte, was die Anschaffung, das Aufstellen, die Entfernung und nun der Ersatzbaum insgesamt kosten würden. Sie schlug vor, dass die Verantwortlichen die Kosten privat tragen sollten. Andere zeigten sich gelassener. Eine weitere Person schrieb: „Was ist denn schon perfekt? Natürlich gewachsen ist doch toll! Ordentlich Lametta drüber – und gut.“ Dieser pragmatische Vorschlag stieß jedoch auf gemischte Reaktionen.
Ersatzbaum erwartet: Hoffnung auf eine festliche Lösung
Bis Montag soll ein Ersatzbaum den Platz der entfernten Tanne einnehmen. Ob dieser dann den Qualitätsansprüchen und den Erwartungen der Öffentlichkeit gerecht wird, bleibt abzuwarten. Delmenhorst wird die Situation vermutlich noch einige Zeit begleiten – und für Gesprächsstoff sorgen. (vk)