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Tierschützer vergeben "Preis der Herzlosigkeit" an Westfleisch
Der Verein "Deutsches Tierschutzbüro" verleiht seinen Negativpreis in diesem Jahr an das Schlachtunternehmen Westfleisch.
Kritik: Es wird heile Welt vom Bauern von nebenan suggeriert
Der Konzern erhalte am Dienstag (11.10.22) in Münster den "Preis der Herzlosigkeit" 2022, weil er bei Tierquälerei nicht genügend durchgreife, erklärte der Verein am Montag in Sankt Augustin. Stattdessen werde den Menschen auf der Webseite von Westfleisch "eine heile Welt vom 'Bauern von nebenan' suggeriert".
Staatsanwaltschaften ermitteln nach Foto- und Videoaufnahmen
Die bei Westfleisch geschlachteten Schweine stammen den Tierschützern zufolge überwiegend aus Massentierhaltung. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Münster arbeite nach eigenen Angaben mit über 3.000 landwirtschaftlichen Betrieben zusammen. Vor wenigen Wochen hatte das Tierschutzbüro Foto- und Videoaufnahmen aus sieben Schweinemastanlagen veröffentlicht, bei denen es sich um Zulieferer des Fleischkonzerns handeln soll. Seitdem ermitteln Staatsanwaltschaften in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wegen schwerer Tierschutz-Verstöße.
Tierschützer: kranke, verletzte und tote Schweine vorgefunden
Die sieben dokumentierten Zulieferbetriebe seien anhand von "Hofporträts" auf der Westfleisch-Webseite zufällig ausgewählt worden, erklärte das Tierschutzbüro. In allen Fällen seien kranke, verletzte und tote Schweine vorgefunden worden. Der Verein spricht von "katastrophalen Zuständen" und "Gesetzesbrüchen" bei dem Konzern, der zu den größten fleischverarbeitenden Betrieben in Deutschland gehört. (dpa)