Die Hurricane-Besucher haben immer Spaß - egal, wie das Wetter ist.

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Foto: Käfer

Der Norden

Unwetter beim Hurricane? So haben es die Besucher erlebt

Von Christoph Käfer
25. Juni 2016 // 13:49

Die ersten Meldungen ließen Schlimmes vermuten: Da war von einem "schweren Unwetter" die Rede und davon, dass das Konzert-Gelände im Schlamm versinke. Viele Festival-Besucher erhielten Anrufe und Nachrichten von Angehörigen und Freunden, die sich große Sorgen gemacht haben. Doch war es wirklich so schlimm? Unser Reporter ist beim Hurricane vor Ort und schildert seine Sicht der Dinge.

Schlechtes Wetter ist beim Hurricane normal

Kein Regen und Wind, dafür strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen? Das gibt's vielleicht in der Karibik, aber nicht beim Hurricane. Und das ist gewiss keine neue Erkenntnis, sondern lässt sich jedes Jahr aufs Neue beobachten. Das wissen auch die Festival-Besucher, die entspannt und gelassen auf die Wetterkapriolen beim Hurricane 2016 reagiert haben.

Besucher reagieren ruhig auf Unterbrechung

Als die Veranstalter am frühen Freitagabend eine zweistündige Unterbrechung des Festivals aufgrund von "schweren Unwettern" bekanntgaben, kehrten die tausenden Besucher, die sich bereits im Bühnenbereich, dem Infield, aufhielten, ohne Murren zu ihren Zelten und Autos zurück.

Tenor: Es war schon schlimmer

Das ist bemerkenswert, denn von dem befürchteten schweren Unwetter war (zum Glück) nicht viel zu sehen: Es regnete rund 45 Minuten lang, aber keineswegs unwetterartig, und am Himmel waren vereinzelt Blitze zu sehen. "Das ist doch kein Unwetter!", schimpft eine Festival-Besucherin aus dem niedersächsischen Schaumburg. "Ich vermute, dass die Veranstalter durch das Unwetter bei 'Rock am Ring' vorsichtiger geworden sind." Diese Auffassung teilen viele der Besucher, mit denen ich spreche. Die meisten haben daher vollstes Verständnis für die Unterbrechung - und feiern einfach in ihren Pavillons auf dem Zeltplatz weiter:   Andere nehmen das Wetter mit Humor:

Wird das Unwetter aufgebauscht?

Ärger macht sich allenfalls über die mediale Berichterstattung breit: "Die Medien übertreiben ganz schön, wenn sie über die Unwetter hier berichten, da wird vieles aufgebauscht", sagt Florian aus Hamburg. "Aber über die enorme Hitze am Donnerstag und Freitag, die uns hier alle träge macht, berichtet keiner." Ein anderer Stammgast beim Hurricane berichtet am Freitagabend: "Ich habe es hier schon erlebt, dass wir knietief im Schlamm standen, jetzt reicht er gerade bis zu den Knöcheln."

Gute Stimmung trotz Regen

Der guten Stimmung tut das Wetter keinen Abbruch. Daher reagieren auch zahlreiche Besucher irritiert auf Anrufe und Nachrichten ihrer besorgten Freunde und Angehörigen, die nicht vor Ort sind. "Ich war ganz überrascht als die Anrufe kamen, denn so schlimm ist es hier ja wirklich nicht", sagt Nicole aus Flensburg am Sonnabend. "Klar haben sich bei dem Wetter viele in ihre Zelte zurückgezogen oder sind schon abgereist, aber dramatisch ist es wirklich nicht."

Erneute Unwetterwarnung für Hurricane

Ob es so bleibt, ist unklar, denn es bestehen erneut Unwetterwarnungen für die Region um Scheeßel:

Die Hurricane-Besucher haben immer Spaß - egal, wie das Wetter ist.

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Foto: Käfer