
Mit der längeren Laufzeit des Atomkraftwerkes im Emsland könnte Leitungskapazität knapp werden. Dann müssen Windkraftanlagen abgeschaltet werden. Und das kostet viel Geld, so der Landesverband Erneuerbare Energien.
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Verband: Atomstrom könnte Strom aus Erneuerbaren verdrängen
Der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) in Niedersachsen fürchtet, dass die längere Laufzeit von Atomkraftwerken den erneuerbaren Energien schadet.
„Erneuerbare werden nicht voll ausgeschöpft“
Konkret geht es um das Atomkraftwerk im Emsland. Der Verband fürchtet, dass die verfügbaren erneuerbaren Energien in diesem Winter nicht voll ausgeschöpft werden könnten.
Stromnetzen fehlt Kapazität
Allein im vergangenen Jahr seien 2643 Gigawattstunden erneuerbare Energien aus Windkraft, Solar und Biogas in Niedersachsen abgeschaltet worden, da in den Stromnetzen Kapazität für den Weitertransport fehlte, sagte die Geschäftsführerin Silke Weyberg am Dienstag (18.10.22). Wenn nun das AKW im Emsland länger laufe, werde auch dafür Leitungskapazität benötigt.
Abgeschaltete Windkraftanlagen kosten 425 Millionen Euro im Jahr
Um die Stromleitungen nicht zu überlasten, sind teure Maßnahmen zur Sicherung und Stabilisierung des Netzes notwendig. Teils müssen etwa bestehende Windkraftanlagen dafür abgeschaltet werden. "Wenn jetzt mehr abgeschaltet wird, durch das Anfahren des Atomkraftwerkes, dann muss man mehr für nicht erzeugten Strom bezahlen. Das ist kaum jemandem klar zu machen", sagte Weyberg. 2021 habe die abgeschaltete Strommenge aus Erneuerbaren den Steuerzahler in Niedersachsen laut dem Verband rund 425 Millionen Euro gekostet. (dpa)