Ein goldenes Kreuz auf einer evangelischen Kirche glänzt im Licht der untergehenden Sonne.

Mit seiner "biblischen Fahrschule zur Ehe" hat der Bremer Pastor Olaf Latzel bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte (Symbolbild)

Der Norden

Vorwurf Volksverhetzung: Bremer Pastor erneut vor Gericht

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Von nord24
20. Februar 2023 // 11:55

Olaf Latzel wurde wegen seinen Äußerungen über Homosexuelle erst verurteilt, dann aber freigesprochen. Am Donnerstag ist das Revisionsverfahren.

"Biblische Fahrschule zur Ehe"

Homosexualität sei eine "Degenerationsform von Gesellschaft", sagte Olaf Latzel (55), der Pastor der evangelikalen Bremer St.-Martini-Gemeinde, im Oktober 2019 vor etwa 30 Ehepaaren. Und auch: "Überall laufen diese Verbrecher rum von diesem Christopher Street Day. Der ganze Genderdreck ist ein Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung, ist zutiefst teuflisch und satanisch."

Video auf Youtube

Eine Tonaufnahme davon war im März 2020 auf dem reichweitenstarken Youtube-Kanal des Theologen veröffentlicht worden, der aktuell mehr als 46.000 Abonnenten hat. Das Bremer Amtsgericht hatte den Angeklagten aufgrund seiner Äußerungen im November 2020 wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 90 Tagessätzen zu je 90 Euro verurteilt.

Auf Rechtsfehler geprüft

Im Berufungsverfahren vor dem Landgericht wurde Latzel im Mai vergangenen Jahres freigesprochen. Am Donnerstag (23.2.) steht der Pastor nun vor dem 1. Strafsenat des Hanseatischen Oberlandesgerichtes (OLG) in Bremen. Im Fokus des Revisionsverfahrens steht auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Frage, ob der Freispruch der Vorinstanz formal korrekt ist - oder ob es Rechtsfehler und Verfahrensverstöße gibt.