Im Innenleben eines Gummientchens (hier eine aufgeschnittene Version) können Bakterien und Pilze lauern.

Im Innenleben eines Gummientchens (hier eine aufgeschnittene Version) können Bakterien und Pilze lauern.

Foto: Eawag · aquatic Research/dpa

Der Norden

Warnung vor Bakterien: Quietscheentchen können krank machen

Von nord24
28. März 2018 // 09:30

Glücklich spielt das Kind mit den knallgelben Quietscheentchen in der Badewanne. Doch hinter dem Gummi lauert in vielen Fällen versteckt ein üppiger Teppich aus Bakterien und Pilzen, der Eltern die Sorgenfalten auf die Stirn treiben könnte.

Krankheitserreger gefunden

In vier von fünf benutzten Tieren hat das Wasserforschungsinstitut Eawag in Dübendorf bei Zürich nun potenziell krankheitserregende Bakterien nachgewiesen. Zwischen 5 Millionen und 75 Millionen Zellen pro Quadratzentimeter tummeln sich laut der Studie auf den ausgewerteten Plastikflächen.

Unter Laborbedingungen getestet

Die Hauptautorin, Eawag-Mikrobiologin Lisa Neu, hat an ihrem Institut für die Studie 19 benutzte Gummientchen in unterschiedlichem Zustand von Kollegen eingesammelt. Zudem hat ihr Team sechs Stück der Plastikspielzeuge neu gekauft und diese unter Laborbedingungen elf Wochen lang getestet. Einige kamen nur in sauberes Trinkwasser, andere in benutztes Badewasser mit Seifenresten, Schmutz, Schweiß und Bakterien des menschlichen Körpers.

Wenig appetitlich

Das Ergebnis nach dem Aufschneiden der Spielzeuge war wenig appetitlich: In 80 Prozent aller Plastiktiere fanden die Forscher potenziell krankheitserregende Bakterien. Darunter auch Legionellen oder die als hartnäckige Krankenhauskeime bekannten Stäbchenbakterien Pseudomonas aeruginosa.

Pilze auf Gummientchen

Zudem fanden sich auf einem Großteil der bunten Teile auch diverse Pilze, wie die Autoren im Fachblatt "npj Biofilms and Microbiomes" schreiben. An der Studie waren auch Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und der University of Illinois in den USA beteiligt.

Tipp: Loch am Boden abkleben

"Wir wollen niemandem den Spaß verderben", beruhigt Andri Bryner, Medienverantwortlicher der Eawag, trotz der Ergebnisse. Es gebe Wege für Eltern, die Kontaminierung zu verhindern. Die effektivste Methode sei, gleich nach dem Kauf der Quietschetiere das Loch am Boden abzukleben. So könne kein Wasser eindringen und das Innenleben bleibe ohne Bakterien. Die Entchen könnten dann aber nicht mehr Wasser aus dem Inneren spritzen, was den Badespaß der Kleinen trüben könnte. (dpa)

Im Innenleben eines Gummientchens (hier eine aufgeschnittene Version) können Bakterien und Pilze lauern.

Im Innenleben eines Gummientchens (hier eine aufgeschnittene Version) können Bakterien und Pilze lauern.

Foto: Eawag · aquatic Research/dpa