
Zwei Kitesurfer in der Nordsee.Im Wattenmeer ist dieses Hobby umstritten.
Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Wattenmeer: Kitesurfer und Naturschützer im Gespräch
Soll Kitesurfen im Wattenmeer erlaubt sein? Darum tobt seit Jahren ein Streit.
Vögel und Robben schützen
Während Naturschützer und Nationalparkverwaltungen auf den Schutz etwa von Vögeln und Robben pochen, wollen Wassersportler dagegen auch in küstennahen Gewässern unterwegs sein. In Niedersachsen gibt es seit vergangenen Dezember neue Diskussionen: Das Oberverwaltungsgericht (OVG) entschied, dass Kitesurfen im Nationalpark Wattenmeer auch außerhalb von bislang ausgewiesenen Zonen zulässig ist und gab damit zwei Kitesurfern Recht. Die hatten nämlich gegen die Vorschriften des Nationalparks geklagt.
Zonen festlegen
Aus Sicht von Naturschützern, Nationalparkverwaltung und Umweltministerium war die bisherige Regelung ein guter Kompromiss. Auf eine übergeordnete Regelung des Bundes will Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) nun nicht länger warten. Es gehe nicht darum, Kitesurfen pauschal zu verbieten. Vielmehr brauche es einen Kompromiss. „Ein kluger, freiwilliger Interessenausgleich, bei dem man Zonen mit Augenmaß festlegt, in denen das Kiten möglich ist, ohne die Schutzziele des Nationalparks Wattenmeer zu gefährden“, sagt Lies. Der Minister suchte dazu gerstern mit Wassersportverbänden und Kitesurfern das Gespräch.