
Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea kann sich vorstellen, das Fördergebiet der Bohrinsel Mittelplate auszuweiten.
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Wintershall Dea will mehr Öl im Wattenmeer fördern
Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea hält eine Ausweitung der Ölförderung auf der Plattform Mittelplate im schleswig-holsteinischen Wattenmeer für möglich.
Förderung von zwei Millionen Tonnen Erdöl möglich
„Für die vorgeschlagene Erschließung des südlichen Teils der Lagerstätte von der bestehenden Mittelplate aus sind erhebliche Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro notwendig“, sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Bei zügiger Genehmigung noch 2022 könnte die zusätzliche Ölförderung ab 2025 beginnen. „Dadurch würden wir bis 2041 weitere zwei Millionen Tonnen Erdöl in Schleswig-Holstein fördern, eine für den heimischen Markt relevante Menge.“
Kein Bau weiterer Fördereinrichtungen
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kassel sei bereit, von Mittelplate aus auch den südlichen Teil der Lagerstätte zu erschließen, in der genehmigten Laufzeit bis 2041, sagte Sasse. „Den Bau von weiteren Fördereinrichtungen im Wattenmeer schließen wir allerdings aus, diese werden hierzu auch nicht benötigt.“ Mit dem Erdöl aus Mittelplate wird traditionell die Raffinerie in Heide-Hemmingstedt in Schleswig-Holstein beliefert.
Niedersachsen überdenkt Kurs bei Erdgasförderung
Unterdessen überlegt Niedersachsen, einer Erdgasförderung nahe des Wattenmeers nun doch zuzustimmen. Borkum und weitere Nordseeinseln sehen das Vorhaben kritisch. „Die geplante Plattform von One-Dyas ist einfach zu dicht am Nationalpark“, sagte Borkums Bürgermeister Jürgen Akkermann (parteilos) der dpa.
60 Milliarden Kubikmeter Erdgas
Derzeit laufen Planungen des niederländischen Unternehmens, das Erdgas aus einem Feld zwischen den Inseln Schiermonnikoog und Borkum fördern und dazu eine Plattform auf See errichten will. In dem Vorkommen werden 60 Milliarden Kubikmeter förderbarer Erdgasreserven geschätzt. Die Hälfte wird auf deutschem Hoheitsgebiet verortet. (dpa)