
Die „Artania“ steuert regelmäßig Bremerhaven an. Vernünftiges Benehmen wird auch hier vorausgesetzt.
Foto: Arnd Hartmann
Besser benehmen: Wofür man auf Kreuzfahrtschiffen von Bord fliegen kann
Rauchen in der Kabine, Angeln vom Balkon. Es gibt viele mehr oder weniger dumme Dinge, die man auf einer Kreuzfahrt lieber lässt. Am Ende fährt man sonst womöglich nie wieder mit.
Je schwerer der Verstoß, desto wahrscheinlicher, dass man fliegt
Für viele ist es der Höhepunkt des Jahres. Eine Traumreise, auf die lange gespart wurde. Entsprechend bemüht sind die Reedereien, es den Gästen an Bord von Kreuzfahrtschiffen so angenehm wie möglich zu machen. Doch die Zuwendung hat Grenzen - sie verlaufen dort, wo es um die Sicherheit des Einzelnen und aller Anderen geht.
„Allgemein dürfte gelten: Je schwerer der Verstoß ist und je eher die Reederei damit rechnen muss, dass man das wiederholt, desto eher könnte man auf so einer Ausschlussliste landen“, erklärt Kreuzfahrt-Fachmann Franz Neumeier.
Aber wofür kann man von Bord fliegen? „Grundsätzlich sind Regelverstöße ein Problem: Das Rauchen in der Kabine zum Beispiel, was bei allen Reedereien verboten ist.“
Das führe zwar nicht sofort zum Rauswurf, sagt Neumeier, „aber wenn ich nach der dritten Ermahnung weiter rauche, dürfte mich die Reederei wahrscheinlich spätestens beim vierten Mal an Land setzen.“
Null-Toleranz-Politik bei Gewalt
Ebenfalls kritisch: Alles, was mit Gewalt zu tun hat. „Ob man eine Schlägerei anfängt, jemanden schubst oder auch nur verbal heftig ausfällig wird: Das sind Sachen, wo Reedereien eine absolute Null-Toleranz-Politik haben.“
Grundsätzlich sei es so, dass die rechtliche Situation auf Kreuzfahrtschiffen nicht immer so leicht zu durchschauen sei, sagt Neumeier. Eigentlich gilt auf dem Schiff das Recht des Flaggenstaates - faktisch jedoch wisse kein Mensch, welche Rechte mit Blick auf bestimmte Situationen etwa auf den Bahamas oder in Panama gelten, unter deren Flagge viele Schiffe fahren.
„Insofern ist das, was an Bord gültig ist, im Groben das Regelwerk, dass die Reederei aufstellt“, erklärt Neumeier. Darauf lässt man sich mit der Unterzeichnung des Reisevertrags ein und dementsprechend kann man es vor der Reise auch lesen. Wie viele das am Ende machen, stehe natürlich auf einem anderen Blatt, sagt der Journalist, der die Website „cruisetricks.de“ betreibt.
Der Kapitän hat das letzte Wort
„Im Grunde sind das aber alles Dinge, die man sich mit dem gesunden Menschenverstand selbst erschließen kann“, sagt der Experte mit Blick auf Do und Don‘ts. An Bord setzt das Personal die Regeln durch. Die oberste Instanz ist der Kapitän oder die Kapitänin. Ihm oder ihr obliegt zum Beispiel die Entscheidung, ob jemand nach einem Regelverstoß das Schiff verlassen muss