Die Kommissare Max Ballauf (links) und Freddy Schenk untersuchen im aktuellen Tatort-Fall den Mord an zwei Kongolesen.

Die Kommissare Max Ballauf (links) und Freddy Schenk untersuchen im aktuellen Tatort-Fall den Mord an zwei Kongolesen.

Foto: Stratmann/WDR/dpa

Fernsehen

Ermittlungen im Flüchtlingsheim: Das müsst ihr über den Tatort am Sonntag wissen

Von nord24
30. April 2016 // 15:00

Der neue Tatort „Narben“ am Sonntagabend hat es in sich, denn es geht um ein brisantes Thema: Flüchtlinge. Ausgerechnet in Köln, aber der Fall hat keine Bezüge zu den Silvester-Übergriffen. Aber lohnt sich der aktuelle Fall? Wir haben den Tatort für Sie im Schnellcheck unter die Lupe genommen.

Handlung

Die Kommissare Ballauf und Schenk, die zu den beliebtesten Tatort-Ermittlern in Deutschland zählen, untersuchen in dem Tatort-Krimi am Sonntag den Tod eines kongolesischen Arztes, der erstochen wurde, und einer wenige Tage zuvor bei einer Polizeirazzia gestorbenen Landsfrau des Toten. Im Fall des Arztes deutet zunächst einiges auf eine Beziehungstat hin, denn der verheiratete Kongolese Wangila hatte eine Affäre. Doch auch seine Kollegin Dr. Sabine Schmuck und die Krankenschwester Angelika Meyer verhalten sich seltsam. Und dann stellt sich heraus: Bei der Razzia in der Flüchtlingsunterkunft war Wangila als Notarzt vor Ort. Die Freundin der toten Frau könnte vielleicht Licht ins Dunkel bringen - doch sie ist seit dem Unfall verschwunden. Zu allem Überfluss beginnt Theo Wangila (Jerry Kwarteng), der wie sein Bruder vor einigen Jahren als Kriegsflüchtling in Deutschland anerkannt wurde, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.

Schauspieler

Klaus J. Behrendt, Dietmar Bär, Julia Jäger, Laura Tonke, Jerry Kwarteng

Kritik

Die Tatort"-Folge "Narben" packt ein aktuelles und zugleich brisantes Thema an. Wie bei den Kölnern üblich spart das Drehbuch nicht mit Sozialkritik - doch die Story nimmt auch eine überraschend mutige Wendung. Zum einen geht es um den Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland. "Leben Sie mal so wie die, dann liegen bei Ihnen auch die Nerven blank", sagt etwa ein Sozialarbeiter zu den Kommissaren, als im Flüchtlingsheim ein Streit zwischen einigen Bewohnern ausbricht. "Überbelegte Zimmer, keine Arbeit, keine Perspektive." Zum anderen bekommen Ballauf und Schenk - und damit auch die Zuschauer - Einblick in Einzelschicksale von Flüchtlingen, die in ihrer Heimat Folter, Vergewaltigung und Krieg erfahren haben. Die Folgen dieser Erlebnisse werden besonders anschaulich durch die Rolle der untergetauchten Cecile Mulolo: Der Schauspielerin Thelma Buabeng gelingt es eindrucksvoll, die Angst dieser Frau sichtbar zu machen. Gleichzeitig zeigt "Narben" aber auch, dass nicht alle Flüchtlinge nur Opfer sind.

Dann läuft der Tatort im TV

Die Erstausstrahlung ist am Sonntag, 1. Mai, um 20.15 Uhr auf der ARD. Weitere Sendetermine sind am gleichen Abend von 21.45 Uhr bis 23.15 Uhr und von 23.45 Uhr bis 1.15 Uhr (jeweils auf Einsfestival) sowie von 00.35 Uhr bis 02.05 Uhr am Dienstag, 3. Mai, auf der ARD. Außerdem ist er in der ARD Mediathek zu sehen.

Die Kommissare Max Ballauf (links) und Freddy Schenk untersuchen im aktuellen Tatort-Fall den Mord an zwei Kongolesen.

Die Kommissare Max Ballauf (links) und Freddy Schenk untersuchen im aktuellen Tatort-Fall den Mord an zwei Kongolesen.

Foto: Stratmann/WDR/dpa