
Wohngeld hilft vielen Menschen mit kleiner Rente oder niedrigem Lohn. Werbungskosten können den Zuschuss deutlich erhöhen – wenn sie korrekt angegeben werden.
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Achtung Mieter! Mit diesen Ausgaben bekommst du mehr Wohngeld
Steigende Mieten belasten viele Haushalte – besonders in Städten mit knappem Wohnraum. Wer Wohngeld beantragen will, kann mit Werbungskosten das anrechenbare Einkommen senken. Das kann den Zuschuss spürbar erhöhen – wenn die Nachweise stimmen.
In vielen deutschen Städten steigen die Mieten – und damit auch die finanzielle Belastung für Haushalte mit geringem Einkommen. In diesem Zusammenhang gewinnt das Wohngeld zunehmend an Bedeutung. In Städten kann der staatliche Zuschuss entscheidend helfen, um Wohnkosten zu decken. Dabei spielt auch die Frage eine Rolle, wie sich Werbungskosten auf die Höhe des Wohngeldes auswirken. Das berichtet die Augsburger Allgemeine.
Was zählt als Werbungskosten beim Wohngeld?
Beruflich bedingte Ausgaben, wie Fahrtkosten zur Arbeit, Beiträge für Berufsverbände oder die Anschaffung von Arbeitsmitteln, gelten als Werbungskosten. Diese Ausgaben mindern das zu berücksichtigende Einkommen, auf dessen Basis das Wohngeld berechnet wird. Je geringer das anrechenbare Einkommen ist, desto höher fällt in der Regel der Zuschuss aus. Wichtig: Nur nachgewiesene oder glaubhaft gemachte Kosten werden anerkannt.
Pauschbeträge und Nachweispflichten
Das Bundesministerium für Wohnen rechnet beim Wohngeldantrag automatisch Pauschalen an – 1.230 Euro jährlich für Arbeitnehmer, 102 Euro für Rentner. Wer höhere Ausgaben hatte, muss diese belegen. Dazu dient die „Anlage zum Wohngeldantrag“, die bei der örtlichen Wohngeldstelle eingereicht wird. Bewerbungskosten, Fortbildungen oder doppelte Haushaltsführung zählen ebenfalls dazu, heißt es in dem Bericht.
Wer kann Wohngeld beantragen?
Ob ein Anspruch besteht, hängt vom Haushaltseinkommen, der Haushaltsgröße und der Mietstufe des Wohnortes ab. Wer trotz Vollzeitjob oder kleiner Rente hohe Mietbelastungen hat, kann häufig Wohngeld beantragen. Dabei unterstützt ein Online-Rechner des Ministeriums bei der Einschätzung. Wichtig ist: Wer bereits andere Sozialleistungen erhält, hat meist keinen Anspruch.
Tipps für Antragsteller
Werbungskosten bieten eine Möglichkeit, das eigene Einkommen im Antrag realistisch und gegebenenfalls niedriger darzustellen – legal und im Sinne der Regelung. Gerade in Städten mit hohen Mieten kann das den Zuschuss deutlich erhöhen. Wer unsicher ist, sollte sich bei der Verbraucherzentrale oder direkt bei der Wohngeldstelle beraten lassen. (axt)