In einem Supermarkt hebt eine Kundin beim Bezahlen auch gleich Bargeld ab.

Beim Einkauf im Supermarkt direkt noch Bargeld abheben? Das klingt bequem und gut. Aber Millionen Kunden sind sich der Nachteile nicht bewusst.

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Finanzen

Bargeld an der Supermarkt-Kasse: Klingt gut, aber die Nachteile überraschen

1. September 2025 // 23:55

Immer mehr Menschen heben ihr Bargeld direkt beim Einkauf im Supermarkt ab. Doch hinter dem bequemen Service lauern Risiken: Datenschutz, Technik und Sicherheit. Worauf Verbraucher beim „Cashback“ achten sollten.

Bargeld an der Supermarktkasse: So sicher ist der Service

In vielen Supermärkten in Bremen, Niedersachsen oder bundesweit ist es längst Alltag: Kundinnen und Kunden nutzen den Einkauf, um Bargeld direkt an der Kasse abzuheben. Der sogenannte Cashback-Service erspart den Gang zum Bankautomaten – und wird besonders in ländlichen Regionen immer beliebter. Doch Verbraucherschützer und Händler warnen vor Risiken – und mahnen zur Vorsicht.

Datenschutz beim Cashback: Welche Daten Supermärkte sammeln

Die Nutzung von Kunden-Apps beim Geldabheben liefert dem Handel wertvolle Informationen. So lassen sich detaillierte Einkaufs- und Verhaltensprofile erstellen, was Datenschützer kritisch sehen. Selbst ohne App werden Abhebungsdaten gespeichert – und könnten theoretisch mit anderen Kundendaten verknüpft werden. Wer großen Wert auf Privatsphäre legt, sollte diesen Service kritisch hinterfragen.

Mindestbetrag beim Geldabheben: Nicht immer flexibel

Ein häufiger Kritikpunkt: Ein Mindestumsatz ist meist erforderlich, um Bargeld an der Supermarktkasse zu erhalten, wie infranken.de berichtet. Zwar haben viele Discounter wie Lidl oder Aldi Süd diese Grenze auf einen Euro gesenkt, doch bleibt der Service an einen Einkauf gebunden. Für spontane Bargeldabhebungen ist das wenig praktikabel.

Sicherheitslücken an Selbstbedienungskassen

Gerade an Selbstbedienungskassen oder in unübersichtlichen Kassenzonen können Sicherheitsrisiken entstehen. Die Eingabe der PIN ist nicht immer vor fremden Blicken geschützt – und auch der Weg zur Tiefgarage mit Bargeld in der Tasche kann heikel sein. Hinzu kommen technische Ausfälle, von denen Supermarktangestellte immer wieder berichten – im Gegensatz zu Bankautomaten, die rund um die Uhr funktionieren.

Cashback kostet: Hohe Ausgaben für Händler

Was viele nicht wissen: Cashback verursacht Kosten für Supermärkte. Händler müssen Bargeld vorhalten und verwalten, was mit logistischem Aufwand und Gebühren verbunden ist. Laut Handelsverband Deutschland beliefen sich diese allein 2023 auf über 17 Millionen Euro – Tendenz steigend. Sollte sich daran nichts ändern, könnten Supermärkte den Service in Zukunft einschränken oder ganz streichen. (fk)