
Die Bundesregierung will Stromkunden entlasten. Aber wird deine Rechnung wirklich kleiner? Hier erfährst du, was hinter den Plänen steckt.
Foto: Christin Klose/Symbolbild
Bis zu 100 Euro! Merz-Regierung plant Entlastung für alle Bürger
Die Bundesregierung will Stromkunden entlasten – durch einen Mega-Zuschuss. Doch profitieren wirklich alle Haushalte davon? Hier gibt‘s die wichtigsten Fakten!
Merz-Regierung plant Entlastung für alle Bürger
Die Bundesregierung hat Entlastungen bei den Strompreisen auf den Weg gebracht. Dabei geht es zum einen um eine Senkung der Netzentgelte als ein Bestandteil des Strompreises. Davon sollen auch private Haushalte profitieren. Fachverbände warnen allerdings, die Entlastung komme nicht bei allen Verbraucherinnen und Verbrauchern an. Bei der Stromsteuer soll eine Entlastung für Unternehmen des produzierenden Gewerbes und der Land- und Forstwirtschaft verstetigt werden.
Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche (CDU) sprach von guten Nachrichten für die Stromkunden in Deutschland. „Wir entlasten die Verbraucher, wir entlasten Unternehmen.“ Eine Senkung der Stromsteuer für alle aber ist weiterhin nicht geplant.
Netzentgelte als großer Kostenfaktor im Strompreis
Die Netzentgelte, über die unter anderem der teure Ausbau der Stromnetze finanziert wird, sind deutlich gestiegen. Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) haben sie derzeit einen Anteil am Gesamt-Strompreis von rund 28 Prozent.
Milliarden-Zuschuss für die Netzbetreiber
Die Bundesregierung plant für das kommende Jahr einen Zuschuss in Höhe von 6,5 Milliarden Euro für die Betreiber der Übertragungsnetze. Dadurch sollen auch Kostenbelastungen der an die nachgelagerten Verteilernetze angeschlossenen Stromkunden abgemildert werden, wie es im Gesetzentwurf heißt.
Spürbare Entlastung für Haushalte möglich
Der Zuschuss komme allen Unternehmen und privaten Haushalten zugute, die Strom verbrauchen, heißt es im Papier des Wirtschaftsministeriums.
Nach einer „Überschlagsrechnung“ könnten sich im bundesweiten Schnitt die Netzentgelte für Haushaltskunden um bis zu 2,4 Cent pro Kilowattstunde verringern, im Schnitt etwa um 2 Cent. Laut Bundesregierung wird eine Familie um bis zu 100 Euro im Jahr bei den Stromkosten entlastet.
Regionale Unterschiede bei den Netzentgelten
Aber: Die tatsächliche Entlastungswirkung im einzelnen Netzgebiet könne höher oder niedriger sein, hieß es. Die Entgelte für die Übertragungsnetze werden an die nächste Netzebene weitergegeben. Die Versorger geben das dann an ihre Kunden weiter, also auch an private Haushalte. Die regionalen Netzentgelte sind von Region zu Region unterschiedlich hoch.
Gründe sind laut Versorger EnBW zum einen unterschiedliche Kostenstrukturen und ein unterschiedlich alter Zustand der Infrastruktur - ältere Netzinfrastrukturen haben höhere Wartungs- und Reparaturkosten, was sich auf die Netzentgelte auswirkt. Zum anderen hat der Ausbau der erneuerbaren Energien Einfluss auf die Netzentgelte, das liegt an Kosten für die Integration in die Netze. (dpa/dm)