Geldscheine liegen auf einem Tisch. Die Bundesregierung plant einen neuen Zuschuss, um pflegende Angehörige finanziell zu unterstützen. Das Familienpflegegeld kann bis zu 1800 Euro im Monat betragen.

Die Bundesregierung plant einen neuen Zuschuss, um pflegende Angehörige finanziell zu unterstützen. Das Familienpflegegeld kann bis zu 1800 Euro im Monat betragen.

Foto: Daniel Reinhardt/dpa/Symbolbild

Finanzen

Bis zu 1800 Euro im Monat! Dieser neue Zuschuss soll Berufstätige entlasten

23. Mai 2025 // 09:00

Pflegende Angehörige sollen mit einem neuen Familienpflegegeld entlastet werden. Das kann bis zu 1.800 Euro monatlich betragen. Aber es gibt Voraussetzungen.

Bundesregierung plant neues Pflegegeld für Angehörige

Die neue Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) plant eine tiefgreifende Reform in der Pflegepolitik. Angehörige, die beruflich zurücktreten, um Familienmitglieder zu pflegen, sollen künftig durch ein „Familienpflegegeld“ finanziell entlastet werden. Das Modell orientiert sich am Elterngeld und soll Pflege als gesellschaftliche Leistung stärker anerkennen. Das berichtet finanz.de.

Familienpflegegeld: So funktioniert der neue Zuschuss

Das Pflegegeld soll greifen, wenn Erwerbstätige ihre Arbeitszeit wegen Pflegeverpflichtungen reduzieren oder ganz aussetzen. Vorgesehen sind 65 Prozent des bisherigen Nettoeinkommens – mindestens 300 und maximal 1.800 Euro monatlich. Die neue Sozialleistung wäre ein Novum und soll laut Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) helfen, familiäre Pflegearbeit nachhaltig zu stützen.

Mehrheit der Pflegebedürftigen werden zu Hause gepflegt

Mehr als 80 Prozent der Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause versorgt – meist durch Angehörige. Gleichzeitig fehlen immer mehr Pflegefachkräfte. Prien erklärt: „Es ist nicht mehr realistisch, dass alle Pflegefälle professionell betreut werden können.“ Das Pflegegeld soll dieser Realität Rechnung tragen und private Pflege stärken.

Lob von Verbänden – Kritik bei Finanzierung

Sozialverbände wie der SoVD und der Paritätische Wohlfahrtsverband begrüßen die Pläne. Kritisch äußern sich jedoch Experten zur Finanzierung. Gesundheitsökonom Jürgen Wasem warnt vor langfristigen Folgen für Steuereinnahmen, wenn Erwerbstätige massenhaft Stunden reduzieren. Auch ist offen, ob das Modell flächendeckend oder zunächst regional getestet wird.

Pflegegeld mit sozialpolitischer Sprengkraft

Vor allem Frauen tragen oft die Hauptlast in der familiären Pflege – mit langfristigen Nachteilen für Rente und Karriere. Deshalb betonen Organisationen wie der BIVA-Pflegeschutzbund, dass das Familienpflegegeld auch als Schutz vor Altersarmut wirken könnte. Ob das Modell Realität wird, hängt nun von der Haushaltslage und dem politischen Willen ab. (fk)