
Kaum ist das Gehalt da, ist es auch schon wieder weg – doch es gibt Auswege.
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Immer in den Miesen? Mit diesen Tipps hast du mehr Geld im Portemonnaie
Gehalt drauf, Konto leer – ein Problem, das viele kennen. Miete, Einkäufe und Konsum reißen Löcher ins Budget. Ein Finanzexperte erklärt, warum nicht das Einkommen das Hauptproblem ist und wie klare Strategien wirklich helfen.
Finanzielle Engpässe trotz Gehaltseingang
Viele Menschen kennen das Problem: Kaum ist das Gehalt auf dem Konto, ist es auch schon wieder fast leer. Die Miete und der Wocheneinkauf verschlingen einen Großteil des Einkommens, und für Extras bleibt kaum etwas übrig. Finanzexperte Thorsten Wittmann betont, dass die Ursache häufig nicht im Einkommen selbst liegt, sondern im Umgang damit. Ein strukturiertes Finanzmanagement könnte Abhilfe schaffen und den Überblick über die eigenen Finanzen verbessern.
Hintergründe und Ursachen
Laut einer Schufa-Studie von 2024 überzieht jeder fünfte Deutsche sein Konto, während der „Überschuldungsreport 2024“ rund 5,69 Millionen überschuldete Bürger nennt. Die Gründe reichen von zu hohem Konsumstandard über Statusdenken bis hin zu erlernten Mustern aus dem Elternhaus. Konsum werde oft genutzt, um sich selbst zu bestätigen oder anderen etwas vorzuführen – Wittmann nennt dies die „Boris-Becker-Falle“. Auch persönliche Erfahrungen prägen: Er selbst stand mit 16 nach einem abgebrochenen Lehrverhältnis vor dem finanziellen Nichts, ehe er den Umgang mit Geld neu erlernte.
Strategien und Lösungsansätze
Wittmann empfiehlt, ein individuelles Kontenmodell einzurichten, bei dem das Einkommen prozentual aufgeteilt wird. Gespart wird nicht erst am Monatsende, sondern direkt zu Beginn. Gehaltserhöhungen sollten nach Möglichkeit zur Hälfte oder vollständig zurückgelegt werden. Digitale Hilfsmittel wie Google Sheets oder automatisierte Sparquoten über Daueraufträge erleichtern die Umsetzung. Als Motivationshilfe können Spar-Challenges dienen – etwa 30 Tage lang nur für das Notwendigste Geld auszugeben.
Das richtige Mindset
Neben praktischen Strategien ist laut dem Experten auch eine veränderte innere Haltung entscheidend. Bewusster Konsum beginnt mit einfachen Fragen vor jedem Einkauf: „Bringt mich das meinem Ziel näher?“ oder „Handelt es sich nur um kurzfristige Lust?“ Auch ein minimalistischer Lebensstil könne helfen, Ballast abzubauen und die Ausgaben zu reduzieren. Zugleich sei Sparen nicht gleichbedeutend mit Verzicht: Kleine Belohnungen wie ein Kaffee an einem besonderen Ort steigern das Wohlbefinden – entscheidend sei das Maß. (pm/axt)
Dieser Artikel erschien zum ersten Mal am 25.08.2025 auf diesem Portal.