
Mehr Netto-Lohn? Das soll nach Plänen der Regierung bald realsierit werden. Aber nicht alle Arbeitnehmer sind betroffen.
Foto: Julia Steinbrecht
Millionen Bürger betroffen: Merz-Regierung plant deutliche Änderung beim Netto-Lohn
Ein neuer Plan der Merz-Regierung soll dafür sorgen, dass Mehrarbeit mehr Netto-Lohn bringt. Doch nicht alle profitieren davon.
So soll der Netto-Lohn steigen
In Berlin hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eine hitzige Debatte entfacht, als er forderte, Deutschland müsse wieder effizienter arbeiten. Nun legt die Bundesregierung nach: Künftig sollen Zuschläge für Überstunden steuerfrei bleiben. Die Maßnahme betrifft Millionen Beschäftigte und soll die Bereitschaft zu Mehrarbeit stärken.
Zuschläge statt Stunden: Was genau steuerfrei wird
Nicht die Überstunden selbst, sondern lediglich die Zuschläge darauf sollen von der Steuer befreit werden. Viele Arbeitgeber zahlen diese Zuschläge bereits heute, etwa zur Anerkennung besonderer Belastungen. Neu ist jedoch, dass diese nun dauerhaft steuerlich begünstigt werden sollen – ähnlich wie bereits bei Nacht- oder Feiertagsarbeit.
Koalitionsvertrag macht Weg frei für Reform
Bereits im Wahlkampf hatte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann betont, wer mehr leiste, solle auch mehr Netto vom Brutto haben. Diese Haltung hat sich nun durchgesetzt: CDU/CSU und SPD haben im Koalitionsvertrag vereinbart, dass Zuschläge für Mehrarbeit steuerfrei gestellt werden. Ziel ist es, Arbeit attraktiver zu machen und die Kaufkraft zu stärken.
Kritik an Ausschluss von Teilzeitkräften
Von der Regelung profitieren allerdings nur Vollzeitkräfte, die über die tariflich geregelte Arbeitszeit hinaus tätig sind. Teilzeitbeschäftigte gehen leer aus – ein Umstand, den der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) scharf kritisiert. Vor allem Frauen würden dadurch benachteiligt, warnt der Verband.
Regierung setzt auf Leistungsbereitschaft
Trotz Rückruderns nach seiner umstrittenen Rede hält Kanzler Merz am Kurs fest: Wer freiwillig mehr arbeitet, soll dafür auch mehr erhalten. Die neue Regelung soll genau diesen Anreiz schaffen – allerdings unter klar definierten Bedingungen. Das berichtete das Portal ruhr24.de.