
Die Postbank schließt über 230 Standorte. Millionen Kunden sind betroffen, teils mit gravierenden Folgen.
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Änderung bei der Postbank bedeutet gravierende Einschnitte für Millionen Kunden
Die Postbank schließt über 200 Standorte. Das kostet nicht nur Jobs, sondern bringt gravierende Änderungen für Kunden mit sich.
Postbank setzt auf Digitalstrategie – Hunderte Filialen schließen
Die Deutsche Bank-Tochter Postbank hat mit dem großflächigen Rückzug aus der Fläche begonnen: Zahlreiche Filialen wurden bereits geschlossen, weitere folgen bis Ende 2026. Insgesamt sollen 230 der rund 550 Standorte wegfallen. Besonders Kunden in kleineren Städten sind betroffen – etwa in Garbsen, Wanne-Eickel und bald auch in Neubrandenburg.
Filialsterben der Banken erreicht neue Dimensionen
Die Entwicklung bei der Postbank ist Teil eines deutschlandweiten Trends. Laut Bundesbank wurden allein 2024 über 1.600 Bankfilialen geschlossen – ein Rekordwert. Dabei trifft es vorwiegend Großbanken und zunehmend auch Orte mit unter 50.000 Einwohnern. Die Sparkassen und Genossenschaftsbanken bleiben zwar mit jeweils über 6.000 Filialen präsent, doch auch hier setzt sich die Konsolidierung fort.
Postbank: Digitalisierung statt persönlicher Beratung
Die Postbank verfolgt eine „Mobile First“-Strategie. Statt persönlicher Betreuung in der Filiale setzt sie auf digitale Services, Videoberatung und telefonischen Kontakt. Diese Entwicklung erklärt sich nicht nur durch das veränderte Kundenverhalten, sondern auch durch wirtschaftlichen Druck: Filialen gelten als teuer und personalintensiv.
Längere Wege für Kunden und Kritik am Partnerkonzept
In dünn besiedelten Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern müssen Kunden künftig teils 40 Kilometer zur nächsten Filiale fahren. Während die Bargeldversorgung über Automaten gesichert bleiben soll, lagert die Postbank Postdienstleistungen zunehmend an Einzelhändler aus – viele von ihnen äußern Zweifel an der Umsetzbarkeit.
Auch Volksbanken setzen auf Rückzug
Nicht nur die Postbank reduziert ihr Netz. Auch die Volksbank Düsseldorf Neuss schließt fünf ihrer Filialen, wie ruhr24.de berichtet. Der Sparkurs betrifft große und kleine Banken gleichermaßen – das Vertrauen der Kunden in digitale Alternativen wird zur zentralen Frage der Zukunft. (fk)
Dieser Artikel erschien erstmals am 22. Juli 2025 auf unserem Portal.