
Gleiche Arbeit, gleiches Geld? Ab 2026 müssen Firmen in Deutschland genauer hinschauen – und ihre Löhne offenlegen.
Foto: Lino Mirgeler/Symbolbild
Neues Gehalts-Gesetz betrifft alle Arbeitnehmer! Was sich 2026 ändert
Wer verdient was? Ab 2026 dürfen Beschäftigte nachfragen – und Unternehmen müssen antworten. Was sich durch die neue EU-Richtlinie ändert.
Schluss mit Gehaltsgeheimnissen: Neue EU-Richtlinie kommt 2026
Am 7. Juni 2026 ändert sich für viele Beschäftigte in Deutschland etwas Grundlegendes: Dann greift die neue EU-Entgelttransparenzrichtlinie. Ziel ist es, das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen zu schließen – in der EU liegt das derzeit bei rund 13 Prozent. Das berichtet das Portal ruhr24.de.
Arbeitgeber in der Pflicht
Künftig müssen Unternehmen offenlegen, wie Gehälter zustande kommen. Wer sich bewirbt, soll schon in der Stellenanzeige eine Gehaltsspanne sehen – und darf nicht mehr nach dem früheren Verdienst gefragt werden. Außerdem müssen Gehälter geschlechtsneutral vergeben und Stellenausschreibungen neutral formuliert sein.
Das ändert sich für Arbeitnehmer
Beschäftigte erhalten ein echtes Auskunftsrecht: Sie können vergleichen, was Kolleginnen und Kollegen für gleiche oder gleichwertige Arbeit verdienen – aufgeschlüsselt nach Geschlecht. Die Daten werden anonymisiert, bleiben also datenschutzkonform.
Neu ist auch die Umkehr der Beweislast: Bei Verdacht auf Diskriminierung muss der Arbeitgeber beweisen, dass kein Ungleichgewicht vorliegt. Im Streitfall winkt betroffenen Arbeitnehmern Schadensersatz.
Mehr Transparenz, mehr Aufwand
Unternehmen ab 100 Mitarbeitenden sind ab 2026 verpflichtet, regelmäßig über Lohnunterschiede zu berichten – bisher lag die Grenze bei 500. Auch kleinere Betriebe müssen künftig Auskünfte geben, wenn Beschäftigte das verlangen. Das könnte viele interne Strukturen ins Wanken bringen – und für mehr Gerechtigkeit sorgen. (dm)