Ein Kugelschreiber auf einem Antrag zum Abschluss einer Lebensversicherung.

Eine Lebensversicherung kann als Mittel zur Altersvorsorge dienen.

Foto: Jonas Walzberg

Finanzen

Rendite oder Reinfall: Was bringt die Lebensversicherung wirklich?

22. Mai 2025 // 15:00

Versicherungen bieten kaum Rendite, sind teuer und unflexibel – warum sie sich zur Geldanlage oft nicht lohnen.

Hohe Kosten und geringe Renditen

In Bremerhaven wie anderswo setzen viele zur Altersvorsorge noch immer auf klassische oder fondsgebundene Lebensversicherungen. Doch diese gelten längst nicht mehr als lukrative Geldanlage. Seit Januar 2025 liegt der Garantiezins bei nur noch einem Prozent – deutlich unter dem, was Festgeldkonten aktuell bieten. Stiftung Warentest kritisiert, dass viele Versicherte weniger herausbekommen, als sie eingezahlt haben.

Ein Beispiel für verlorenes Geld

Alewtina und Jakob Zacharias sind seit 2024 in Rente. Vor 30 Jahren investierten sie jeweils 9.000 Euro in eine fondsgebundene Lebensversicherung. Die ernüchternde Bilanz: Bei Auszahlung erhielten sie 6.600 bzw. 6.300 Euro zurück – zusammen fast 5.500 Euro weniger, als sie eingezahlt hatten. Der Grund: hohe Abschlusskosten und laufende Gebühren, die die Rendite massiv drücken.

Kostenfalle Versicherung

Versicherungsverträge enthalten zahlreiche versteckte Kosten. Alpha-, Beta-, Gamma- und Kappa-Kosten – von Provisionen über Verwaltung bis hin zu Stückkosten – schmälern das Vertragsguthaben. Hinzu kommen Gebühren der Fondsgesellschaft, Risikoprämien und Zuschläge bei monatlicher Zahlweise. Auch Vertragsänderungen und dynamische Erhöhungen verursachen zusätzliche Kosten.

Unflexibel und langfristig gebunden

Neben den finanziellen Nachteilen sind Versicherungsprodukte auch unflexibel. Das Kapital ist langfristig gebunden, vorzeitige Kündigungen führen zu Verlusten. Entnahmen sind kaum möglich, Änderungen an der Anlagestrategie selten. Die Folge: In den ersten zehn bis fünfzehn Jahren ist der Rückkaufswert oft gleich null.

Bessere Alternativen für den Vermögensaufbau

Im Vergleich zu Versicherungen bieten ETF-Sparpläne oder Direktinvestments in Fonds deutlich bessere Chancen. Geringere Kosten, flexible Handhabung und höhere Renditechancen sprechen klar für moderne Anlagemodelle. Laut der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hätte sich eine alternative Geldanlage im Fall der Familie Zacharias fast verdoppelt. Die Empfehlung: Von Versicherungen zur Geldanlage ist abzuraten. Das berichtet t-online. (mca)