
Sinkende Leitzinsen und steigende Lockangebote: Doch nicht jede Tagesgeld-Offerte hält, was sie verspricht – Verbraucherschützer raten zu genauer Prüfung.
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Verlockende Tagesgeldzinsen? Diese Stolperfallen lauern wirklich dahinter
Die EZB hat den Leitzins erneut gesenkt – und damit geraten Sparer unter Druck. Direktbanken locken mit scheinbar attraktiven Zinsen. Doch Verbraucherschützer warnen: Wer nicht genau hinschaut, tappt schnell in teure Spar-Fallen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 5. Juni zum achten Mal seit Juni 2024 die Leitzinsen im Euroraum gesenkt. Angesichts dessen prognostizieren Experten weiter sinkende Sparzinsen für Verbraucher - etwa beim Tages- oder Festgeld.
Diese Fallstricke gibt es
Wer nun überlegt, wo das eigene Geld gut aufgehoben ist, hat zum Beispiel die Option, von der örtlichen Bank oder Sparkasse zu „attraktiveren Direktbanken“ zu wechseln, so Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Viele Banken würden aktuell mit Zinsofferten aktiv um neue Kunden werben. Dabei achtet man aber besser auf mögliche Fallstricke. Nauhauser zählt auf:
- zeitliche oder betragliche Begrenzung des Angebots
- Angebote nur für Neukunden
- Mogelpackungen: Die gute Zinsofferte erhält nur, wer zugleich noch andere Produkte gegen Provision abschließt, zum Beispiel Aktienfonds oder Versicherungen
Bei Vergleichsseiten: Kommerzielle Interessen bedenken
Dem Experten zufolge spreche zwar nichts dagegen, befristete gute Konditionen mitzunehmen, sofern das Geld über die Einlagensicherung (bis 100.000 Euro) abgesichert ist. „Die Werbung für die anderen Produkte kann man dann auch getrost ignorieren“, so Nauhauser.
Vergleichsseiten im Internet
Läuft ein Angebot aus, könne man den Anbieter bei Bedarf erneut wechseln. Vergleichsseiten im Internet für Tages- und Festgeldangebote können bei der Anbieterauswahl helfen. Nauhauser empfiehlt aber, im Hinterkopf zu behalten, dass die Anbieter kommerzielle Interessen verfolgen, „weil sie Vermittlungsgebühren oder Werbegelder einstreichen“. Die Verbraucherzentralen empfehlen daher den Tagesgeldvergleich der Stiftung Warentest. (dpa/axt)