Ein Mann hat seinen Kopf auf seine Hände gelegt, während sich vor ihm Geldscheine, Münzen und Bankkarten auf einem Tisch befinden. (zu dpa: «Singles suchen häufiger Hilfe bei Schuldnerberatungen»)

Existenzbedrohung durch Schulden: Wenn Mahnungen und überzogene Dispokredite zur Belastung werden, hilft oft nur noch Schuldnerberatung.

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Finanzen

Viele Rechnungen, wenig Geld: So gelingt der Ausstieg aus der Schuldenfalle

17. Juni 2025 // 17:00

Ein Ratenkredit, das finanzierte Auto oder die neue Küche auf Abzahlung: Schulden gehören für viele zum Alltag. Doch zur echten Belastung werden sie erst, wenn das Einkommen dauerhaft nicht mehr ausreicht – dann droht die Überschuldung.

Konsumverhalten ist selten der Hauptgrund

Häufige Auslöser sind laut Verbraucherzentralen etwa Jobverlust, Krankheit, Trennung oder der Tod eines Partners. Das Konsumverhalten ist seltener Hauptgrund – wie auch der Überschuldungsreport des Instituts für Finanzdienstleistungen (iff) zeigt.

Warnsignale früh erkennen

Ein ständig überzogener Dispokredit oder Mahnungen von Vermieter oder Energieversorger sind klare Alarmsignale. Spätestens jetzt sollte man aktiv werden, denn unbezahlte Rechnungen wachsen schnell zur Existenzbedrohung.

Erste Hilfe: Schuldnerberatung nutzen

Wer den Überblick verloren hat, findet Unterstützung bei Schuldnerberatungsstellen. Viele bieten offene Sprechstunden oder telefonische Erstberatung an. Auch auf Online-Portalen wie dem der BAG Schuldnerberatung gibt es Hilfe zur Selbsthilfe.

Kassensturz als erster Schritt

Wichtig ist, sich einen klaren Überblick zu verschaffen: Welche Schulden gibt es? Wie hoch sind die Zinsen? Welche Beträge müssen wann zurückgezahlt werden?

Ein Haushaltsbuch – ob klassisch oder per App – hilft, Einnahmen und Ausgaben detailliert zu erfassen. So lässt sich erkennen, wo Einsparungen möglich sind.

Schuldenplan aufstellen

Sind alle Daten gesammelt, kann ein Schuldenplan erstellt werden. Priorität haben dabei Forderungen, die besonders wichtig sind – etwa Miete oder Strom. Mit dem freien Betrag kann gezielt getilgt werden.

Einnahmen aufbessern

Ein Nebenjob, der Verkauf nicht mehr benötigter Gegenstände oder das Vermieten ungenutzter Räume: Kleine Zusatzeinnahmen helfen, Schulden schneller zu reduzieren.

Offen mit Gläubigern sprechen

Auch wenn es Überwindung kostet: Ein ehrliches Gespräch mit Gläubigern kann helfen. Oft sind Ratenpläne oder Zahlungsaufschübe möglich. Unterstützung durch eine vertraute Person kann zusätzlich Mut machen. (dpa/feh)