Garten, Blumenbeete, Rasen, Entsiegelung

Rasen eignet sich - neben Schotterrasen, durchlässigen Kies, Holzhäcksel, Holzroste, Rasengittersteinen oder Pflaster mit offenen Zwangsfugen - als versickerungsfähige Alternative.

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Tipps für die Entsiegelung - Versickerung von Regenwasser ermöglichen

10. April 2025 // 08:00

Grundstücke und Verkehrsflächen rund ums Haus sind oft luft- und wasserdicht von einem Bodenbelag aus Asphalt, Beton oder Pflastersteinen abgedeckt. Dadurch kann Regenwasser kaum in die Erde versickern. Wer Teile seines Grundstücks entsiegelt, kann dafür sogar Förderung erhalten.

Um die natürlichen Bodenfunktionen als wichtigen Beitrag zum Umweltschutz wiederherzustellen und Böden vor Überflutung zu schützen, sollte man über eine Entsiegelung der Bodenflächen nachdenken. Davon profitiert nicht nur die Umwelt. Durch eine bessere Versickerung von Regenwasser sind Eigentümer selbst auch besser vor Überflutung und Rückstau von Schmutzwasser aus der überforderten Kanalisation geschützt. Außerdem wirken Wetterextreme wie Starkregen und Hitze auf natürlich gestalteten Flächen weniger belastend.
Mit einer Mischung aus Eigenleistung und fachkundiger Anleitung können Eigentümer die Entsiegelung ihres Grundstücks in Angriff nehmen.

Die besten Tipps zu Vorgehensweise und Kosten:
- Gab es durch versiegelte Flächen Stauwasser und Überflutung, sollte über eine Entsiegelung nachgedacht werden. Eine solche Entsiegelung bedeutet beispielsweise das vollständige Entfernen von versiegelnd wirkenden Schichten, das vollständige und teilweise Entfernen von Tragschichten und Aufschüttungen oder die Lockerung verdichteter Schichten und Behebung von Bodenverdichtung.
- Eigenleistung und fachkundige Hilfe: Eigentümer können versiegelte Wege und Straßen auf ihrem Grundstück sowie Flächen von Haus-, Hof und Vorgärten mit Hacke und Schaufel selbst entsiegeln. Pflaster, Schotter, Kies oder Splitt kann mit eigenem Körpereinsatz entfernt werden. Der Abbau von Beton- und Asphaltdecken ist hingegen meist Sache eines Fachbetriebs, da beim Auf- und Abbruch schweres Gerät zum Einsatz kommt.

Grundstück entsiegeln Schritt für Schritt

1. Zuerst gilt es, den versiegelnd wirkenden Asphalt und Beton beziehungsweise die Pflastersteine vollständig zu entfernen.
2. Im zweiten Schritt werden Tragschichten und Aufschüttungen wie Schotter, Kies oder Splitt vollständig oder teilweise entsorgt.
3. Die anschließende Lockerung des verdichteten Bodens ist der wichtigste Schritt. Jetzt kann das Regenwasser wieder auf natürliche Weise versickern.
4. Durchlässige Bodenbeläge für Grundstück und Wege auswählen. Damit das Regenwasser künftig seinen Weg in den Boden zum Grundwasser findet, eignen sich Rasen, Schotterrasen, durchlässiger Kies, Holzhäcksel, Holzroste, Rasengittersteine oder Pflaster mit offenen Zwangsfugen als versickerungsfähige Alternativen bei der Befestigung von Wegen und Zufahrten.

Kosten und Förderung für die Entsiegelung des Grundstücks

Abbruch und Entsorgung der alten Bodenbeläge sowie eine Neugestaltung des Grundstücks können teuer werden. Zur Entsiegelung von Flächen bieten deshalb einige Kommunen Hilfe und Förderung an. Eigentümer sollten sich bei ihrer Kommune danach erkundigen.
Keine Kosten, sondern ein Bonus winkt bei den Abwassergebühren: Für entsiegelte Flächen werden auf Antrag im Gegensatz zu versiegelten keine Niederschlagswassergebühren fällig. Das entlastet die Eigentümer bei den Nebenkosten.

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

2021 wurde die Förderlandschaft in Deutschland komplett neu strukturiert: Die Förderprogramme von KfW und BAFA wurden in der neuen „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ zusammengeführt. Eine Übersicht zur BEG gibt es hier. Bei einer BEG-Reform im Juli 2022 wurde die Förderung nochmals verändert. Eine dritte Überarbeitung der Förderbedingungen trat Anfang 2023 in Kraft.
Seit dem 1. Januar 2024 gilt eine neue Förderrichtlinie für Einzelmaßnahmen (BEG EM), es gab weitere Änderungen, vor allem bei der Heizungsförderung, denn die Förderbedingungen wurden dann an die neuen Anforderungen des GEG 2024 angepasst.

So sieht die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) aktuell aus:
- Zuschüsse für einzelne Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle und Anlagentechnik (Dämmung, neue Fenster, neue Haustür, Lüftungsanlage, Heizungsoptimierung) werden beim BAFA beantragt = BEG EM Zuschuss
- Ergänzungskredite für einzelne Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle und Anlagentechnik (Dämmung, neue Fenster, neue Haustür, Lüftungsanlge, Heizungsoptimierung) stellt die KfW bereit, diese können über die Hausbank beantragt werden = BEG EM Kredit
- Die Heizungsförderung (Zuschüsse und Ergänzungskredite) wird seit 2024 komplett über die KfW abgewickelt = BEG EM Zuschuss und Kredit
- Die Effizienzhaus-Förderung wird über die KfW abgewickelt (= BEG WG). Das dazugehörige Förderprogramm ist „BEG Wohngebäude - 261 Kredit“

Auch in der Bundesförderung für effiziente Gebäude bleibt die KfW eine wichtige Anlaufstelle bei der Förderung. Sie wickelt die komplette Heizungsförderung sowie die Effizienzhaus-Förderung ab. Die Effizienzhaus-Förderung der KfW-Bank erhalten Eigentümer nur in Zusammenarbeit mit einem Energieberater/Sachverständigen aus der Liste der Energieeffizienz-Experten für Förderprogramme des Bundes.

Diese KfW-Programme stehen Eigentümer:innen zur Verfügung:
- Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) - Wohngebäude, Kredit (261)
- Erneuerbare Energien – Standard, Kredit (270)
- Altersgerecht Umbauen, Kredit (159)
- Barrierereduzierung – Investitions¬zuschuss Investitionszuschuss (455-B)
- Einzelmaßnahmen Ergänzungskredit – Plus (358) / Ergänzungskredit (359)
- Heizungsförderung für Privatpersonen – Wohngebäude (458)