
Der viele Regen hat die Sammelleistung der Bienen deutlich verringert.
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
Trotz Regen: Honigernte 2024 im Elbe-Weser-Raum im langjährigen Durchschnitt
Wegen des regnerischen Sommers bleibt der Ertrag unter dem Vorjahr. Doch die Preise für Honig steigen nur moderat.
Auch die Imker im Elbe-Weser-Dreieck in Niedersachsen und Bremen spüren die Folgen des regnerischen Sommers 2024. Nach den jüngsten Umfragen des Fachzentrums Bienen und Imkerei brachte ein Bienenvolk in Deutschland durchschnittlich 31,6 Kilogramm Honig ein – das sind 5,1 Kilogramm weniger als im Vorjahr. Besonders der viele Regen hinderte die Bienen daran, ausreichend Nektar zu sammeln, was die Erträge im Vergleich zu früheren Jahren schmälerte.
Wetter beeinflusst Honigertrag
„In diesem Jahr fiel die Honigernte witterungsbedingt durchschnittlich aus“, erklärt Christoph Otten, Leiter des Fachzentrums Bienen und Imkerei. Während Imker in Ostdeutschland von besseren Wetterbedingungen profitierten, hatten Imker im Westen und Süden Deutschlands, wie auch im Elbe-Weser-Dreieck, mit den Folgen der Niederschläge zu kämpfen. Wenn es regnet, bleiben die Bienen im Bienenstock und können keinen Nektar sammeln, was die Produktion von Honig erheblich beeinflusst.
Herausforderung Melezitosehonig
Zusätzlich erschwerte in einigen Regionen, wie Teilen von Bayern und Rheinland-Pfalz, der sogenannte Melezitosehonig, auch bekannt als Zementhonig, die Ernte. Dieser Honig wird in den Waben plötzlich so hart, dass er nur aufwendig herauszubekommen ist. Der Grund hierfür ist eine besondere Blattlaus-Art, deren vermehrtes Auftreten in diesem Jahr auch die Honigproduktion in Teilen Deutschlands beeinträchtigte.
Geringe Preissteigerung trotz gestiegener Kosten
Trotz der Herausforderungen und der geringeren Ernte ist der Preis für Honig in Deutschland 2024 nur leicht gestiegen. Ein 500-Gramm-Glas kostet zwischen sechs und acht Euro, je nach Sorte und Region. Im Durchschnitt verteuerte sich der Preis um etwa 2 Prozent, was deutlich moderater ausfiel als in den Vorjahren. Bienenexperte Christoph Otten zeigt sich darüber verwundert, da die Kosten für Zuckerfutter und Gläser, die die Imker für die Winterfütterung ihrer Bienen benötigen, weiterhin stark gestiegen sind. (dpa/krü)