Corona wird uns noch eine Weile begleiten. Hoffentlich wird die nächste Welle nicht zu hart.

Corona wird uns noch eine Weile begleiten. Hoffentlich wird die nächste Welle nicht zu hart.

Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Gesundheit

Corona: Wachsende Zahl von Krankmeldungen

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Von nord24
25. Juli 2022 // 15:50

Die Sorge vor der nächsten Corona-Welle wächst. Auch der Krankenstand steigt. Was bedeutet das für die Industrie im Land? Noch sei es kein Problem.

Hohe Inzidenz

Draußen Sonne satt, kaum Einschränkungen, das öffentliche Leben erinnert an die Zeit vor der Corona-Pandemie. Dabei verharren die Werte der Sieben-Tage-Inzidenz auf hohem Stand.

Mehr Krankmeldungen

Krankenkassen melden mehr Krankmeldungen. Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes sagte der dpa, die Hausärzte sähen aktuell viele Patientinnen und Patienten mit Covid-Erkrankungen, aber auch mit saisonal eigentlich untypischen grippalen Effekten oder Durchfallerkrankungen. Doch in der Industrie ist nach Angaben der Unternehmen noch nicht so viel zu spüren, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Dennoch drängt sich die Frage auf: Legt Corona bald - schon wieder - die deutsche Wirtschaft lahm?

Infizierte müssen zu Hause bleiben

Die Zahl der Corona-Infektionen sei hoch und entsprechend auch die Krankenstände, sagte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Doch wer mit dem Virus infiziert sei, habe am Arbeitsplatz nichts zu suchen. Das könne in einzelnen Betrieben zu Schwierigkeiten führen, aber: «Gesundheit muss Vorrang vor den Produktivitäts- und Gewinnerwartungen haben.» Betriebliche Hygienekonzepte müssten beibehalten oder reaktiviert werden, auch wenn klare Vorgaben durch die Politik derzeit fehlten.

Wenig Betroffene

Das Gesundheitsunternehmen Fresenius berichtete, in den Werken der Dialysetochter Fresenius Medical Care und beim Flüssigmedizinanbieter Fresenius Kabi gebe es corona-bedingte Personalausfälle. Diese seien aber begrenzt und beeinträchtigten Produktion und Lieferfähigkeit «nicht nennenswert», so der Dax-Konzern. Er hatte in den vergangenen Jahren gerade in seinen Krankenhäusern heftig unter der Pandemie gelitten. Bei der Tochter Helios mit rund 90 Kliniken in Deutschland beobachte man nun wieder eine zunehmende Zahl von Corona-Infektionen, hieß es. «Sollten doch Operationen verschoben werden müssen, dann sind dies elektive, also medizinisch nicht dringend notwendige Eingriffe.»

Unternehmen gut vorbereitet

In Niedersachsen äußern sich die Arbeitgeber eher zurückhaltend. Der Auto- und Maschinenbauzulieferer Continental beispielsweise gab an, dass sich der gesamte Krankenstand in Deutschland im Konzern momentan «etwa auf Vorjahresniveau» bewegt. Die seit Beginn der Pandemie eingeführten Sicherheitsstandards, Schutzregeln und Hygienekonzepte bestünden weiter, man passe sie bei Bedarf auf Basis der Empfehlungen und Maßnahmen des Robert Koch-Instituts an. Krankheitsbedingte Personalausfälle würden «bereits bei der Personaleinsatzplanung berücksichtigt».

Der nächste Herbst kommt ganz bestimmt

Auch bei Schraubenhersteller Würth gebe es einen leicht erhöhten Krankenstand, sagte Firmenchef Friedmann. Aktuell bereite ihm das noch keine Sorge, nur insofern, dass er sich frage: «Mensch, wie wird das denn, wenn es wieder kühler wird?» (dpa/com)