
Nach einem Todesfall schließen die Behörden nun zwei Metzgereien.
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Erstes Kind gestorben - Behörden schließen Metzgereien
Nach einer Serie von Darmerkrankungen mit Nierenversagen und einem Todesfall stehen zwei Metzgereien unter Verdacht.
HUS-Erkrankungen: Behörden handeln nach Kindstod
Nach einer Reihe schwerer Darmerkrankungen bei Kindern sind zwei Metzgereien geschlossen worden. Acht Kinder im Alter zwischen einem und zwölf Jahren wurden zwischen dem 13. und 18. Juni in Kliniken eingeliefert. Bei fünf von ihnen trat das gefährliche hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) auf. Ein zwölfjähriges Kind verstarb infolge des akuten Nierenversagens.
Fleisch aus Metzgereien als gemeinsamer Faktor
Untersuchungen ergaben, dass die meisten betroffenen Kinder Fleisch aus den betroffenen Metzgereien konsumiert hatten. Deshalb rief die Präfektur die Bevölkerung zur Vorsicht auf: Bis zur endgültigen Klärung durch Labortests sollten keine Fleischwaren aus den beiden Betrieben verzehrt werden. Die Behörden gehen davon aus, dass die Ursache der Infektionen mit einer bakteriellen Verunreinigung zusammenhängen könnte.
Schließung aus Sicherheitsgründen
Die vorsorgliche Schließung der Metzgereien in Frankreich erfolgte nicht nur wegen des Fleischs selbst. Es besteht auch der Verdacht, dass die Produktionsräume und Gerätschaften kontaminiert sein könnten. Daher laufen derzeit Untersuchungen zur Herkunft des Fleischs sowie zu möglichen Hygienemängeln.
HUS – selten, aber gefährlich
Das hämolytisch-urämische Syndrom ist eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung, die vor allem bei Kindern auftritt. Sie entsteht in der Regel nach einer bakteriellen Infektion des Darms. Die Folge: Blutgerinnsel, die Organe wie Gehirn, Herz und Nieren blockieren. In Frankreich werden jährlich nur rund 100 bis 165 solcher Fälle registriert. (dpa/mca)