Ein Arzt notiert mit einem Stift etwas. Laut einer aktuellen Studie der WHO drohen in den kommenden Jahrzehnten bis zu 15,6 Millionen neue Fälle von Magenkrebs.

Laut einer aktuellen Studie der WHO drohen in den kommenden Jahrzehnten bis zu 15,6 Millionen neue Fälle von Magenkrebs.

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Gesundheit

Forscher schlagen Alarm: Millionen Erkrankungen an dieser Krebsart erwartet

9. Juli 2025 // 10:00

Magenkrebs ist weltweit verbreitet – und in vielen Fällen vermeidbar. WHO-Forscher schlagen nun wegen stark steigender Zahlen Alarm.

Alarmierende Prognose zu Magenkrebs weltweit

In Deutschland erkranken jährlich rund 16.000 Menschen neu an Magenkrebs. Doch die Entwicklung weltweit gibt Anlass zur Sorge: Laut einer aktuellen Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) drohen in den kommenden Jahrzehnten bis zu 15,6 Millionen neue Fälle. Besonders betroffen sei Asien – aber auch in Europa ist die Lage ernst.

Hauptverursacher: Helicobacter pylori

Drei Viertel der erwarteten Erkrankungen lassen sich auf das Bakterium Helicobacter pylori zurückführen. Es ist weltweit verbreitet – etwa die Hälfte der Menschheit trägt den Keim in sich, in Deutschland liegt die Durchseuchung bei rund 40 Prozent. Die Übertragung erfolgt meist im Kindesalter über Körperflüssigkeiten oder verunreinigte Nahrung und Wasser.

Still und gefährlich: Infektion oft unbemerkt

Die Infektion bleibt häufig unentdeckt, kann jedoch über Jahre die Magenschleimhaut schädigen und langfristig Krebs auslösen. Zu den Risikofaktoren zählen zudem Rauchen, Alkoholkonsum, stark gesalzene oder geräucherte Speisen sowie eine familiäre Vorbelastung. Symptome treten meist erst spät auf, wenn die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist.

WHO fordert weltweites Screening

Besonders brisant: Rund 12 Millionen der prognostizierten Fälle wären vermeidbar. Die Forscher fordern daher internationale Screening-Programme, um Helicobacter-Infektionen frühzeitig zu erkennen und mit Antibiotika zu behandeln. Das könnte laut Studie bis zu 75 Prozent der künftigen Magenkrebsfälle verhindern.

Impfstoff als Hoffnung – aber noch nicht verfügbar

Langfristig setzen die Experten auch auf die Entwicklung eines Impfstoffs, berichtet t-online.de. In China läuft derzeit eine Phase-III-Studie mit Kindern. Ein weltweiter Einsatz könnte den Kampf gegen Magenkrebs revolutionieren – noch aber ist ein solcher Impfstoff Zukunftsmusik. (fk)