Ein Kombi-Schnelltest auf Covid-19, Influenza und RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus).

Apotheken verzeichnen steigende Nachfrage nach Schnelltests, doch Experten warnen: RSV-Tests oft unzuverlässig. PCR bleibt der Goldstandard.

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Gesundheit

Grippe, RSV oder Corona - Wie zuverlässig sind die beliebten Kombi-Schnelltests?

9. Februar 2025 // 12:11

Inmitten der aktuellen Grippewelle ist die Nachfrage nach Kombi-Schnelltests, die gleichzeitig auf Influenza, das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und Covid-19 testen, stark gestiegen.

Wie der Berliner Apotheker-Verein mitteilt, berichten zahlreiche Apotheken von einem erhöhten Absatz solcher Tests. Neben Apotheken sind die Tests auch in Drogeriemärkten erhältlich.

Zuverlässigkeit variiert je nach Virus

Während die Tests für Corona und Influenza eine akzeptable Trefferquote haben, sind die Ergebnisse für RSV häufig unzuverlässig. Virologen warnen vor einer erhöhten Rate an falsch-negativen Ergebnissen, insbesondere wenn die Viruskonzentration niedrig ist. Gerade bei Covid-19 kann es in den ersten Tagen einer Infektion zu negativen Testergebnissen kommen, selbst wenn bereits Symptome vorhanden sind.

RSV-Schnelltests oft ungenau

Besonders enttäuschend seien die bisherigen Ergebnisse von RSV-Schnelltests, erklären Experten der Deutschen Gesellschaft für Virologie. Erste Studien zeigen, dass die Sensitivität dieser Tests gering ist. Positiv fällt hingegen die Bewertung der Tests aus, wenn es darum geht, tatsächlich gesunde Personen als negativ zu erkennen – hier gelten die Schnelltests als zuverlässig.

PCR-Tests als Goldstandard

Für den Hausgebrauch können Schnelltests eine erste Orientierung bieten. Doch gerade in Krankenhäusern und bei Risikopatienten empfehlen Fachleute den Einsatz von PCR-Tests. Diese sind deutlich zuverlässiger und können Infektionen mit höherer Genauigkeit nachweisen.

Grippewelle trifft Millionen Menschen

Laut Robert Koch-Institut sind derzeit rund acht Millionen Menschen in Deutschland an einer akuten Atemwegsinfektion erkrankt. Besonders viele Schulkinder sind betroffen. Neben dem Coronavirus und RSV sind vor allem Grippeviren stark verbreitet. (dpa/kh)