
In den USA verbreitet sich der H1N1-Erreger in Rinderherden. Rohmilch birgt Gefahren für Verbraucher.
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Infizierte Milchkühe und neue Vogelgrippe-Fälle: Was Sie wissen müssen
H5N1 - Infektionen über Milchprodukte und mutierte Varianten erhöhen das Risiko auch für Menschen. Zwei Vogelgrippe-Fälle bei einem Kind und einem Teenager in Nordamerika geben Wissenschaftlern Anlass zur Sorge.
H5N1 erreicht neue Dimension: Ausbruch bei Milchkühen
Das Vogelgrippevirus H5N1 wurde erstmals bei Milchkühen in den USA nachgewiesen. Dieser neue Übertragungsweg zeigt, wie stark sich das Virus an Säugetiere anpasst. Besonders alarmierend: Infizierte Kühe scheiden das Virus über ihre Milch aus, was ein erhebliches Risiko für Verbraucher von Rohmilch darstellt.
Vogelgrippe: Erhöhte Infektionsgefahr für Säugetiere
Seit 2021 breitet sich laut Agrag- und Veterinärakademie die aggressive H5N1-Variante rasant aus. Neben Wildvögeln sind auch zahlreiche Säugetierarten betroffen, darunter Alpakas, Katzen, Schweine und Nerze. Die Mechanismen der Übertragung variieren. Bei Milchkühen spielt vor allem der Kontakt mit kontaminierten Oberflächen, wie Melkgeräten, eine Rolle. Eine direkte Übertragung zwischen Kühen wurde bislang nicht nachgewiesen.
Gefahr durch Rohmilchprodukte
Infizierte Milchkühe können hohe Mengen des Virus über unbehandelte Milch ausscheiden. Während Pasteurisierung das Virus zuverlässig abtötet, stellt der Konsum von Rohmilchprodukten ein erhebliches Infektionsrisiko dar, besonders in Regionen, wo diese weit verbreitet sind. Gesundheitsbehörden raten zu strengen Hygienemaßnahmen in der Milchverarbeitung.
Mutationen erhöhen Pandemiepotenzial
Besonders beunruhigend ist die Fähigkeit des Virus, sich durch Mutationen an Säugetierzellen anzupassen. Dies erhöht nicht nur das Risiko für Tiere, sondern könnte auch eine breitere Übertragbarkeit auf Menschen ermöglichen. In den USA und Kanada wurden kürzlich zwei Fälle bei Menschen dokumentiert, darunter ein Teenager in kritischem Zustand nach einer Infektion mit einer mutierten Virusvariante.
Eindämmung und Überwachung erforderlich
Die globale Ausbreitung des H5N1-Virus zeigt eine besorgniserregende Dynamik. Strikte Hygienevorschriften, Kontrolle von Milchprodukten und intensive Überwachung von Tierbeständen sind entscheidend, um eine weitere Anpassung des Virus und potenzielle Pandemiegefahr zu verhindern.