Aktuell sind laut des RKI zu wenig Kinder gegen Polio geimpft.

Aktuell sind laut des RKI zu wenig Kinder gegen Polio geimpft.

Foto: Patrick Pleul

Gesundheit

Kinderlähmung: RKI warnt vor gefährlich niedriger Impfquote

13. Dezember 2024 // 13:30

Das RKI schlägt Alarm: Niedrige Impfquoten lassen die Gefahr von Kinderlähmung steigen. In mehreren deutschen Städten wurden Polio-Viren gefunden.

Kinderlähmung, einst eine Schreckenskrankheit, könnte erneut zum Problem werden. Das Robert-Koch-Institut (RKI) schlägt Alarm. Grund für die Sorge sind auffällige Abwasserproben in zahlreichen deutschen Städten.

Dramatisch niedrige Impfquoten

Der Grund für die Sorge: Nur 77 Prozent der Zweijährigen in Deutschland sind gegen Polio geimpft, bei Einjährigen liegt die Quote sogar bei nur 21 Prozent. Für einen zuverlässigen Schutz der Bevölkerung müssten jedoch 95 Prozent der Kinder immunisiert sein. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Impfungen im Alter von zwei, vier und elf Monaten sowie eine Auffrischung zwischen 9 und 16 Jahren.

Was macht Polio so gefährlich?

Das Polio-Virus gelangt meist über Schmierinfektionen oder verunreinigtes Wasser in den Körper und vermehrt sich im Darm, bevor es das zentrale Nervensystem angreifen kann. Erste Symptome sind oft unspezifisch: Fieber, Übelkeit und Muskelschmerzen. In schweren Fällen können irreversible Lähmungen auftreten. Etwa 5 bis 10 Prozent der Betroffenen sterben an den Folgen. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche.