Ein Kind beim Arzt.

Kleine Patienten leiden still: Bauchschmerzen oft Anzeichen für Mandelentzündung.

Foto: Christin Klose/dpa

Gesundheit

Mandelentzündung bei Kindern: Warum oft Bauchweh auf die Mandeln hinweist

5. April 2025 // 14:00

Halsschmerzen und Schluckbeschwerden gelten bei Erwachsenen als typische Anzeichen einer Mandelentzündung. Bei Kindern verläuft die Erkrankung jedoch oft anders – und wird daher nicht immer gleich erkannt.

HNO-Facharzt Bernhard Junge-Hülsing erklärt, dass Kinder häufig über Bauchschmerzen, Übelkeit oder Kopfschmerzen klagen, statt über Halsschmerzen. Oft fühlen sie sich allgemein unwohl und essen wenig – einfach weil das Schlucken schmerzt.

Diagnose meist erst beim Kinderarzt

Gerade bei kleinen Kindern bleibt eine Mandelentzündung deshalb manchmal zunächst unentdeckt. Erst eine Untersuchung beim Kinderarzt bringt Klarheit. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen heilt die Entzündung ohne Komplikationen. Sobald die Beschwerden abgeklungen sind, können Kinder wieder zur Schule oder in die Kita.

Wenn Mandeln zu groß werden

In manchen Fällen sind die Mandeln bei Kindern so stark vergrößert, dass sie sich in der Mitte berühren. Das kann die Atmung im Schlaf behindern oder zu Schwierigkeiten beim Schlucken führen. Auch Kieferfehlstellungen können langfristige Folgen sein, warnt Junge-Hülsing.

Teilentfernung bringt oft Erleichterung

Eine mögliche Lösung ist eine Teilentfernung der Mandeln. Der Eingriff kann ambulant und mithilfe eines Lasers durchgeführt werden. Vorteil dieser Methode: Ein Teil des Gewebes bleibt erhalten und kann weiterhin Krankheitserreger abwehren – eine wichtige Schutzfunktion für das kindliche Immunsystem. (dpa/kh)