Ältere Frau umarmt älteren Mann von hinten. Beide lachen in die Kamera.

Eine RSV-Infektion kann bei Älteren schwere Krankheitsverläufe zur Folge haben.

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Gesundheit

Mehr als die Hälfte der Deutschen über 50 kennt das RS-Virus nicht: Das sollten Ältere wissen

Von Content Team
26. Februar 2025 // 10:08

Rund 7,9 Millionen Menschen sind laut einer Erhebung des Robert Koch-Instituts aktuell von einer akuten Atemwegsinfektion betroffen. Dafür mitverantwortliche Erreger wie Grippeviren kennen wohl die meisten Menschen – auch ihre mitunter bedrohlichen Auswirkungen bei Risikogruppen. Anders sieht es beim Atemwegserreger Respiratorisches Synzytial-Virus (kurz: RSV) aus, wie eine Umfrage in der Generation 50 plus nahelegt.

Eine repräsentative Online-Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos im Auftrag des Biopharma-Unternehmens GSK mit 1.000 Personen über 50 Jahren zeigt: 57 Prozent der Befragten haben noch nie etwas von dem hochansteckenden Erreger RSV gehört. Das weltweit verbreitete Virus verursacht akute Atemwegserkrankungen, die vor allem Säuglingen, aber auch Älteren gefährlich werden können.

Schwere Krankheitsverläufe im Alter: Wer besonders gefährdet ist

Insbesondere ältere Menschen ab circa 60 Jahren und Menschen mit Grunderkrankungen wie Asthma oder Herzschwäche haben infolge einer RSV-Infektion ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf. Doch fast jede zweite Person über 50 weiß der Umfrage zufolge nicht über dieses Risiko Bescheid. Eine schwere Infektion kann bei Älteren lebensbedrohliche Komplikationen wie eine Lungenentzündung oder eine Bronchiolitis (Entzündung der kleinen Atemwege in der Lunge) nach sich ziehen. Unter Umständen müssen Betroffene im Krankenhaus versorgt, ihnen Sauerstoff verabreicht oder sie künstlich beatmet werden. Eine weitere Gefahr: Bei Älteren bereits bestehende Grunderkrankungen – beispielsweise des Herzens oder der Lunge – können sich durch eine RSV-Infektion verschlechtern. Langfristig drohen zudem erhebliche Auswirkungen auf die körperliche Verfassung und die Lebensqualität älterer Erwachsener. Auch kann die Pflegebedürftigkeit zunehmen.

Alterndes Immunsystem, Grunderkrankungen, Medikamente: Warum Ältere gefährdet sind

Gleich mehrere Faktoren führen dazu, dass ältere Erwachsene infolge einer RSV-Infektion anfälliger für Komplikationen sind. Einer der Gründe ist, dass das Immunsystem mit dem Alter an Leistungsfähigkeit verliert – ein Phänomen, das Fachleute als Immunseneszenz bezeichnen. Zudem leben ältere Menschen häufiger mit Grunderkrankungen oder nehmen Medikamente ein, die das Immunsystem weiter schwächen können. Ein weiterer Faktor, der schwere Verläufe begünstigt: Die Atemmuskulatur und das Zwerchfell sind im Alter oft weniger stark, was die Lungenfunktion beeinträchtigen und die Atmung bei einer RSV-Infektion zusätzlich erschweren kann.

Präventionsmaßnahmen für Ältere: Was neben Händewaschen schützen kann

Das Respiratorische Synzytial-Virus wird über Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen und ist deutlich ansteckender als die Grippe. Zur Verdeutlichung: Bei Kontakt mit einem RSV-Erkrankten stecken sich durchschnittlich drei Personen an. Bei der Grippe ist es nur etwa eine Person. Was lässt sich diesem hochinfektiösen Erreger entgegensetzen? Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges und gründliches Händewaschen sind eine wichtige, aber nicht einzige Möglichkeit. Darüber hinaus steht für ältere Personen eine RSV-Impfung zur Verfügung. Sie kann vor einer Infektion, vor allem aber vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für Menschen ab 75 Jahren und Personen von 60 bis 74 Jahren, die mit einer schweren Grunderkrankung leben. Dazu zählen beispielsweise schwere Formen einer chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankung oder schwere Formen einer chronischen Erkrankung der Atmungsorgane. Zudem rät die STIKO auch Menschen ab 60 bis 74 Jahren, die in einer Pflegeeinrichtung leben, zur RSV-Impfung. Die Kosten der Impfung übernehmen bei den Personengruppen, für die die STIKO eine Empfehlung ausgesprochen hat, die gesetzlichen Krankenkassen. Das gilt in der Regel auch für die privaten Kassenkassen.