Ein Arzt trägt ein Stethoskop um den Hals. Eine neue Hausarzt-Pflicht soll kommen! Patienten können dann nicht mehr frei den Facharzt wählen.

Eine neue Hausarzt-Pflicht soll kommen! Patienten können dann nicht mehr frei den Facharzt wählen.

Foto: Rolf Vennenbernd/Symbolbild

Gesundheit

Freie Arztwahl vor dem Aus: Neue Pflicht trifft Millionen Patienten

1. Juli 2025 // 09:00

Für gesetzlich Versicherte könnte sich bald vieles ändern: Laut einer neuen Reformidee sollen sie künftig zuerst ihren Hausarzt aufsuchen – der dann über die fachärztliche Weiterbehandlung entscheidet.

Neue Pflicht für Millionen Patienten – Das steckt hinter der Reform

Im deutschen Gesundheitssystem könnte es bald zu einem grundlegenden Wandel kommen. In Berlin hat Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) ein sogenanntes Primärarztsystem vorgestellt. Sollte dieses eingeführt werden, müssten Millionen gesetzlich Versicherte bei gesundheitlichen Problemen künftig zuerst ihren Hausarzt konsultieren. Dieser entscheidet dann, ob und zu welchem Facharzt eine Überweisung erfolgt.

Wahl des Facharztes soll entfallen

Kern der Reform ist die Abschaffung der bisher geltenden freien Facharztwahl. Künftig würde der Hausarzt nicht nur über die Notwendigkeit einer Überweisung entscheiden, sondern auch den konkreten Facharzt auswählen. Lediglich bei Augenärzten und Gynäkologen soll es Ausnahmen geben. Die Bundesregierung verspricht sich von der neuen Regelung eine effizientere Nutzung medizinischer Ressourcen und eine deutliche Kostenersparnis im Gesundheitssystem.

Entlastung der Fachärzte und kürzere Wartezeiten

Ein weiteres Ziel des Primärarztsystems ist die Entlastung von Facharztpraxen. Überflüssige Untersuchungen sollen vermieden und die Terminvergabe optimiert werden. Patienten sollen künftig schneller einen Termin beim benötigten Spezialisten erhalten. Sollte dies innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens nicht möglich sein, bleibt der Gang zu einem Facharzt im Krankenhaus eine Option.

So soll der neue Ablauf funktionieren

Das geplante System folgt einem klaren Ablauf: Bei Beschwerden wenden sich Patienten zunächst an ihren Hausarzt. Dieser prüft den Bedarf einer fachärztlichen Behandlung, wählt den passenden Spezialisten aus und legt einen verbindlichen Zeitkorridor für den Termin fest. Damit will die Bundesregierung die Versorgung gezielter steuern und unnötige Belastungen für das System vermeiden.

Grundlegende Umstellung für Versicherte

Für Millionen gesetzlich Krankenversicherte bedeutet die geplante Hausarzt-Pflicht eine deutliche Umstellung ihres gewohnten Arztbesuchs. Während die freie Arztwahl bislang als Selbstverständlichkeit galt, wird künftig der Hausarzt die zentrale Rolle im Behandlungsprozess einnehmen. Das berichtete ruhr24.de. (dm/fk)