
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat jetzt auf Berichte zum HMPV-Virus in China reagiert.
Foto: Johannes Neudecker
Neuer China-Virus HMPV weckt Ängste - zu Recht?
HMPV - diese vier Buchstaben sorgen derzeit für Unruhe. Sie stehen für einen in China grassierenden Virus. Droht auch hierzulande Gefahr?
Berichte über Atemwegsinfektionen mit dem HMPV-Virus in China wegen Erinnerungen an den Beginn der Corona-Epidemie - und haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer Reaktion veranlasst.
Erste Berichte schon im Dezember
Schon im Dezember hatten chinesische Medien über eine Zunahme von Atemwegserkrankungen berichtet, darunter auch HMPV. Laut der Gesundheitsbehörde China CDC seien wie im Winter üblich verschiedene Krankheitserreger im Umlauf, sagte eine WHO-Sprecherin in Genf. Dazu gehörten die saisonale Grippe, aber auch RSV, HMPV und das Coronavirus Sars-CoV-2.
Kliniken weniger ausgelastet
Die Infektionslage bei Atemwegskrankheiten liegt laut China CDC im üblichen Bereich für diese Jahreszeit. Kliniken seien weniger ausgelastet als vor einem Jahr. Eine Sprecherin des Pekinger Außenministeriums sagte am Freitag, dass die Krankheiten im Vergleich zum Vorjahr anscheinend weniger schwerwiegend seien und sich in geringerem Umfang ausbreiteten.
HPMV bereits 2001 entdeckt
Das humane Metapneumovirus (HPMV) rufe wegen seines nicht geläufigen Namens derzeit großes Interesse hervor, es sei aber bereits 2001 entdeckt worden und damit weder neu noch besonders gefährlich, betonte die WHO-Sprecherin in Genf. Es sei vielmehr „ein weit verbreitetes Virus, das im Winter und Frühling zirkuliert“. Der Erreger verursache meist normale Erkältungssymptome. In manchen Fällen könne HMPV zu schwereren Erkrankungen wie Bronchitis oder Lungenentzündung führen. Von diesem Risiko sind vor allem Menschen mit sehr schwachen Abwehrkräften betroffen, darunter Alte oder Patienten in Krebsbehandlung. (dpa/tra)