
Zum 1. Juni 2023 wird die einst millionenfach genutzte Corona-Warn-App des Bundes in einen «Schlaf-Modus» versetzt und vorerst nicht mehr weiter entwickelt.
Foto: Oliver Berg/dpa
Nie mehr „rote Kachel“: Das stille Ende der Corona-Warn-App
Mit 48 Millionen Downloads gehört die Corona-Warn-App zu den populärsten Smartphone-Anwendungen in Deutschland. Nun wird sie in einen „Schlafmodus“ versetzt.
App geht in den „Schlafmodus“
In den ersten Monaten der Corona-Pandemie vor über drei Jahren gab es noch keine Impfstoffe. Experten rieten besorgten Bürgern vor allem, sich mit Masken zu schützen. Große Hoffnungen setzten die Bundesregierung und das Robert Koch-Institut (RKI) aber auch auf die Corona-Warn-App, die am 16. Juni 2020 in den Stores von Apple und Google veröffentlicht wurde. Knapp drei Jahre später wird die offizielle Corona-Warn-App des Bundes in den „Schlafmodus“ versetzt und damit faktisch nutzlos.
So hat die Corona-Warn-App funktioniert
Die App hat mit Hilfe von Bluetooth-Signalen ermittelt, welche Smartphones einander nahegekommen sind. Wurden Nutzerinnen oder Nutzer positiv auf Corona getestet, konnten sie das Testergebnis in der App teilen, damit andere User, die sich in ihrer Nähe aufgehalten hatten, mit der berühmten „roten Kachel“ gewarnt werden. Ziel war es, die Infektionsketten möglichst schnell zu unterbinden, indem die Gewarnten rasch reagieren. Sie sollten sich dann selbst testen lassen und sich bei Bedarf dann auch isolieren.
Darum wird die App nun in den „Schlafmodus“ versetzt
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte, ein aktiver Weiterbetrieb ergebe keinen Sinn „bei der geringen Inzidenz, die wir zurzeit haben“. Außerdem gebe es eine hohe Bevölkerungsimmunität, so dass die Krankheit nicht mehr so schwer verlaufe. Der Minister appelliert aber an die User, die App nicht von ihren Smartphones zu löschen. „Es kann sehr gut sein, dass wir sie für Covid wieder nutzen mu¨ssen. Es kann aber auch sein, dass wir sie weiterentwickeln für andere Infektionskrankheiten.“ (dpa/dm)