Hochdruck im Körper birgt Gefahren: Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt vorsorgliche Blutdruckmessungen.

Hochdruck im Körper birgt Gefahren: Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt vorsorgliche Blutdruckmessungen.

Foto: Colourbox

Gesundheit

Regelmäßig Blutdruck messen und Stress reduzieren

15. Dezember 2021 // 16:29

Jeder sollte seinen Blutdruck kennen, um Bluthochdruck vorzubeugen oder gegenzusteuern. Doch was ist die beste Vorsorge?

Das Tückische beim Bluthochdruck sei laut der Deutschen Herzstiftung, dass er sich oft gar nicht durch Beschwerden wie Schwindel oder Kopfweh bemerkbar mache. Obwohl womöglich schon Organe wie das Herz geschädigt wurden. Umso wichtiger sei die Vorbeugung. Mit Blick auf das Alter empfiehlt die Patientenorganisation, ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig zu messen oder von ärztlicher Hand messen zu lassen. Bei familiärer Vorbelastung seien routinemäßige Blutdruck-Untersuchungen schon früher sinnvoll.

Empfohlene Mess-Intervalle

Bei optimalen Werten unter 120 mmHg/80 mmHg sollte ein Check alle fünf Jahre erfolgen. Mit normalen Werten (120-129 mmHg/80-84 mmHg) sinkt das empfohlene Intervall auf drei Jahre. Liegt der Blutdruck im hochnormalen Bereich von 130-139 mmHg/85-89 mmHg ist mindestens einmal im Jahr eine Messung ratsam. Ab dauerhaften Werten von 140 und/oder 90 mmHg oder mehr handelt es sich um Hypertonie, also Bluthochdruck. In dem Fall sollte man den Blutdruck regelmäßig auch zu Hause messen. Wichtig: Unter diesen Werten kann das Risiko für bestimmte Folgeerkrankungen schon erhöht sein. Wann eine Behandlung angeraten ist, sollten Mediziner einschätzen.

Druck auf Gefäße

Doch wie sind Zahlen wie 120/80 mmHG zu verstehen? Der erste Wert gibt den systolischen Blutdruck an. Das ist der Druck beim Herzschlag, wenn das Blut in die Gefäße gepumpt wird. Der zweite Wert ist der diastolische Blutdruck. Das ist der Druck auf die Gefäße, wenn der Herzmuskel erschlafft. „mmHG“ steht für die Messeinheit Millimeter Quecksilbersäule.

Es kann auch nur einer der beiden Werte zu hoch sein. Bei Menschen über 70 Jahre beispielsweise ist laut Herzstiftung am häufigsten nur der systolische Blutdruck erhöht. In der Fachsprache bezeichnet man das als isolierte systolische Hypertonie. Ein Grund dafür ist die verminderte Elastizität der Gefäße im Alter.

Verzicht und Entspannung

Neben Alter und familiärer Veranlagung zählen Übergewicht, zu wenig Bewegung, zu viel Kochsalzkonsum, erhöhter Alkoholkonsum, Rauchen und Stress zu den Risikofaktoren. Mit Blick auf den Beruf gilt: Körperliche harte Arbeit, psychische Belastungen und Lärm können den Blutdruck steigen lassen.

Daraus lässt sich auch ableiten, wie sich der Blutdruck senken lässt: Mit dem Dreiklang aus Bewegung, Entspannung und gesunder Ernährung. Dazu kommen Rauchverzicht und ein allenfalls maßvoller Alkoholkonsum. Für Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzschwäche erhöht ein nicht gut eingestellter Blutdruck das Risiko. Weitere mögliche Folgen sind Schäden an Hirngefäßen verursachen und damit die Hirnfunktion beeinträchtigen, zeigt eine neue Studie, an der mehrere deutsche Forschungsinstitute beteiligt waren. Demenz ist eine mögliche Folge davon. (dpa/tmn)